John Wyndham
- Kolonie im Meer -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Was geht in der Tiefe des Meeres nur vor sich? Diese Frage stellt sich das britische Journalistenpaar Mike und Phyllis (Hansjörg Felmy und Xenia Pörtner), die immer wieder das Phänomen von niedergehenden Feuerkugeln beobachten können. Plötzlich verschwinden Schiffe und die Gewässer sind nicht mehr sicher, was lauert nur dort unten? Dann machen sich die Kreaturen bemerkbar und sorgen für Angst und Schrecken. Die Menschheit ist nicht mehr sicher und bekommt klar und deutlich ihre Grenzen aufgezeigt!

- Meinung -

Lange vor Frank Schätzings "Der Schwarm" schrieb John Wyndham "Kolonie im Meer" und dieses Buch diente wohl als Inspirationsquelle für Schätzing. Zurecht, denn Wyndhams Werk ist ein Klassiker und genau wie bei den "Triffids" hat diese Story apokalyptische Züge und vermittelt erneut eine bedrohliche Endzeitstimmung. Diese Stärke wird mal wieder bestens ausgespielt, auch wenn es hier nicht ganz so düster zugeht, wie es bei den "Triffids" der Fall war. Ein weiterer Pluspunkt sind die dokumentarischen Züge, die hier zu vernehmen sind, denn es geht trotz des fiktiven Themas recht sachlich, realistisch und wissenschaftlich zu, was die Geschichte glaubhaft wirken lässt. Vorlage und Bearbeitung überzeugen jedenfalls von Anfang und Ende, Tempo und Spannungsbogen stimmen, da muss nur noch die technische Umsetzung mitziehen.

In der Beziehung mache ich mir aber absolut keine Sorgen, was aber auch kein Wunder ist, denn hier sind Sprecherstars der 60er am Start und mit so hochkarätigen Namen wie Hansjörg Felmy, Christian Brückner, Heinz Schimmelpfennig, Alwin Joachim Meyer, Heinz von Cleve und vielen weiteren Hörspielprofis aus dieser Zeit sollte klar sein, wie der Hase läuft. Keine Aussetzer, alles wie aus einem Guss und durch diese hervorragend gespielten Darbietungen wird der realistische Anstrich dieser Produktion nochmal deutlich verstärkt. Hier spielt sich niemand krampfhaft in den Vordergrund, was natürlich auch ein Lob für Regisseur Heinz Dieter Köhler ist, denn er hat sein Ensemble gut im Griff und wie gesagt, es wird richtig gut gespielt, nicht nur gesprochen. Nüchtern und sachlich geht es zu, der Realismus steht an erster Stelle und das macht den Reiz dieser Produktion einfach aus.

Das gilt auch für die Musik und die Geräusche, da wird nicht auf Teufel komm raus Musik eingesetzt, sondern vornehmlich für den Hintergrund verwendet. Man kann sich die Settings problemlos vorstellen, alles kommt sehr plastisch rüber, man hat nicht auf dicke Hose und Hollywood gemacht und gerade durch die realistische Untermalung entsteht eine beängstigende und unheimliche Atmosphäre, die zwar nicht ganz so stark ist, wie die bei den "Triffids", doch viel fehlt da nicht.

Wie gesagt, nicht ganz das Niveau der "Triffids", aber ein toller Klassiker der Sci-Fi-Unterhaltung und ein Muss für Fans starker Hörspiele, denn genau das ist diese Produktion. Die sollte man definitiv in der Sammlung haben, ich kann sie nur deutlichst empfehlen!

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Der Audio Verlag

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