Jules Verne
- Die Propellerinsel -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Drei Musiker aus Frankreich befinden sich auf dem Weg nach San Diego, doch dort kommen sie nicht wirklich an. Ein Kutscher nimmt sie mit und will zu einer Stadt und dort in ein Hotel bringen, was auch passiert, doch die Stadt ist keine gewöhnliche. Die Musiker konnten nicht sehen, dass sich diese Stadt im Meer befindet und dort schwimmt. Standard Island nennt sich dieses Wunderwerk, auf dem sie nun gelandet sind, doch wollen sie überaupt hier sein und wie kommen sie wieder runter von dieser Insel? Wollen sie eigentlich noch runter, wenn sie erstmal wissen, warum sie hier sind?

- Meinung -

Ein Werk Jules Vernes, dass bisher noch nicht vertont wurde, doch Maritim hat diesen Zustand nun geändert. Leider nicht so gut, wie ich es mir erhofft hatte, vor allem nach dem "Karparthenschloss", das mir wirklich sehr gut gefiel. Relativ zahm und harmlos kommt die Umsetzung dieses Stoffes daher, bis auf eine Szene (Überfall auf der Insel) passiert nicht wirklich viel und das Hörspiel wirkt ziemlich zäh, was bei einer Spielzeit von 78 Minuten auch kein Wunder ist. Soviel gibt die Story einfach nicht her, doch das hat Andreas Masuth und Günther Hoppenstedt mal wieder nicht davon abgehalten über die Strenge zu schlagen. Weniger wäre mehr gewesen, so zieht sich die Handlung doch ziemlich und mich konnte sie nicht in den Bann ziehen.

Wenn das so weitergeht, dann kann ich die Müncher Sprecher, auch wenn man sie in Hörspielen eher selten zu hören bekommt, bald nicht mehr hören. Maritim muss in den kommenden Produktionen variieren, denn auch hier tummeln sich wieder Norbert Gastell, Torsten Münchow, Andreas Borcherding, Sandra Schwittau, Fritz von Hardenberg und weitere, aber man streut auch noch ein paar Berliner wie z.B. Christian Rode und Peter Groeger ein, Thomas Karallus aus Hamburg hilft auch aus. Eigentlich eine feine Sache, rein vom Papier her, doch technisch nicht ganz so souverän. Das merkt man vor allem mal wieder in den Szenen, in denen Sprecher aus verschiedenen Aufnahmestädten miteinander agieren müssen, das geht nicht selten in die Hose, vor allem die Szene, in der Thomas Karallus mit dabei ist, wirkt sehr seltsam und unbeholfen. Sowas müsste man doch endlich mal abstellen, was aber leider nicht der Fall ist. Jeder Sprecher für sich gibt eine gute Vorstellung ab, doch zusammen will der Funke nicht überspringen.

Auch von Seiten der Untermalung her kommt viel zu wenig, das Ganze wirkt hier sehr blutleer. Viel mehr Musik und vor allem auch eine richtig pompöse Untermalung hätte die notwendige Atmosphäre erzeugen können, die ein Gebilde wie eine Propellerinsel einfach braucht. So kann man sich das alles nur sehr schwer vorstellen und irgendwie wirkt hier alles einfach nur harmlos.

Leider nicht auf dem Niveau des "Karparthenschlosses" und eine durchschnittliche Produktion, die einem Jules Verne nicht würdig wird. Kleine technische Aussetzer, eine magere Untermalung und eine viel zu lange Umsetzung lassen mich als enttäuschten Hörer zurück, das war wohl nichts!

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