Jules Verne
- Das Karparthenschloss -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Die beiden Männer Worrak und Mattei (Nicolas Böll und Michael Pan) sind zwei Halsabschneider, wie sie im Buche stehen und sie verkaufen an die anscheinend ahnungslosen Bewohner eines kleinen Dorfes in den Karpaten eine Unmenge alberner Tinkturen und Gebräue, die gegen böse Geister und Dämonen helfen sollen. Natürlich haben die Dörfler in den beiden Halunken sofort die Personen gefunden, die zur verlassenen Burg des Fürsten Corudscha aufbrechen sollen, um dort nach dem Rechten zu sehen, denn dort scheint es umzugehen. Seltsames Leuchten, unheimliche Geräusche und Erscheinungen sind zu vernehmen, was geht da vor? Worrak und Mattei machen sich auf den Weg...

- Meinung -

Diese Story von Jules Verne wurde bisher nicht vertont, doch Maritim und Andreas Masuth haben sich den Stoff vorgenommen und eine feine Bearbeitung draus gemacht. Mit ca. 70 Minuten ist die Spielzeit zwar wieder typisch für Masuth, aber diesmal kann man nicht von Längen sprechen. Der Hörer wird gut unterhalten, das Tempo ist relativ flott und Durchhänger konnte ich keine vernehmen. Mich hat dieses Werk einfach von Anfang bis Ende sehr gut unterhalten, auch wenn ich es irgendwie gar nicht typisch für die anderen Stoffe Jules Vernes fand. Wie dem auch sei, man kann durchaus behaupten, dass diese Produktion inhaltlich ein überzeugendes Grusel-Abenteuer mit leichtem Fantasy-Einschlag ist.

Wenige Sprecher, doch das macht nichts, da sich hier alle sehr viel Mühe geben. Das Duo Nicolas Böll und Michael Pan harmonieren sehr gut miteinander, auch wenn man wohl davon ausgehen kann, dass beide Sprecher zu verschiedenen Zeiten im Studio waren. Hier hat also die Regie gute Arbeit geleistet. Torsten Münchow kann auch überzeugen, er liefert eine blitzsaubere Leistung ab und seine markante Stimme hört man einfach gerne. Dazu gesellen sich Thomas Kästner, Helmut Krauss und Fritz von Hardenberg, also durchweg bekannte Namen, die alles geben und in diesem Bereich lässt die Produktion keine Wünsche offen.

Atmosphärisch sehr stark, das muss man ganz deutlich sagen, dazu tragen Musiken und Geräusche gleichermaßen dabei. Es wird eine düstere und vor allem im Schloss eine bedrohliche Stimmung erzeugt, die die technische Seite nahezu perfekt abrundet.

Ein kleiner Überraschungshit, wie ich finde. Ich hatte keine großen Erwartungen, auch wenn ich doch ziemlich neugierig war, weil dies eine Neuvertonung eines Jules Verne Stoffes ist, der zudem auch noch nie "verhörspielt" wurde. Umso erfreulicher ist die gute Qualität dieser Produktion und man sollte auf jeden Fall mal reingehört haben, mir hat es gefallen.

Der Link:
Maritim

Bei Amazon kaufen:

Zurück