Linda Wallander (Ulrike C. Tscharre) ist auf dem besten
Wege eine Polizistin zu werden und ihrem Vater Kurt Wallander (Axel
Milberg) in die Fußstapfen zu treten. Ihr erster Fall spielt
sogleich in einer Liga mit den Fällen ihres Vaters, Tiere werden
verbrannt, Menschen verschwinden und es gibt kein klares Motiv. Dann
verschwindet auch noch Lindas Freundin Anna Westin, ist sie etwa auch
in diesen Fall verwickelt? Die ersten Leichen tauchen auf und Linda
taucht zusammen mit ihrem Vater tiefer in dieses Rätsel ein,
doch Klarheit scheint nicht aufzukommen. Wer steckt hinter den Ritualmorden?
- Meinung -
Der Fokus ist zwar eindeutig auf Linda Wallander gerichtet,
doch ihr Vater mischt auch kräftig mit und so ist es ein typischer
"Wallander", wie man ihn kennt und schätzt. Es geht
wie immer äußerst mysteriös mit wenig Anhaltspunkten
zu, dazu eine ordentliche Ladung Grusel und Spannung. Für die
Bearbeitung ist diesmal nicht STIL verantwortlich, sondern Sven Stricker,
der aber ebenfalls sehr gekonnt die "Wallander-Stimmung"
eingefangen und auf das Hörspiel übertragen hat. Die Story
ist kurzweilig ausgefallen, hat an den richtigen Stellen ein gutes
Tempo und das Mitraten funktioniert für den Hörer auch.
Hier ist also alles drin, was man haben möchte!
Die Sprecher sind sehr gut ausgewählt worden.
Es hätte ja sein können, dass man sich zu sehr an die Hörspiele
von STIL gewöhnt hat und von den Besetzungen in dieser Produktion
enttäuscht wäre, dem ist aber zum Glück nicht so. Ulrike
C. Tscharre überzeugt ebenso wie Axel Milberg als Kurt Wallander
und er hat das größere Erbe anzutreten, denn zuvor haben
sich schon einige Sprecher an Kurt Wallander versucht und gute Eindrücke
hinterlassen. Axel Milberg kommt als Wallander jedenfalls sehr überzeugend
und glaubwürdig rüber und man nimmt ihm den alternden Polizisten
genauso ab wie Ulrike C. Tscharre die junge, aufstrebende Polizistin.
Durch die Handlung führt ein Andreas Fröhlich als Erzähler,
wie man ihn aus diversen Hörspielen nicht unbedingt kennen mag,
denn leise und geheimnisvoll weist er den Hörer durch diese Produktion
und zeigt, dass er auch als Erzähler eine sehr gute Figur machen
kann. Neben diesen Beteiligten gibt es auch Namen wie Wolf Rahtjen,
Frank Gustavus, Peter Kaempfe und einige andere zu hören, die
allesamt zu überzeugen wissen. Unter der Regie von Sven Stricker
bekommt man insgesamt ein sehr hohes Niveau geboten und es gibt nichts
an den Sprechern auszusetzen.
Musikalisch ist dieses Werk ebenfalls ein Leckerbissen,
denn für die begleitenden Klänge sind Jan-Peter Pflug (u.a.
Die Schatzinsel) und Tilman Ehrhorn
verantwortlich, die eine schöne Score abliefern und sich ungefähr
an den Klängen der anderen Wallander-Hörspiele von STIL
orientieren. So bekommt diese Produktion zwar noch seinen eigenen
Touch, fällt aber nicht aus dem Rahmen und gesellt sich nahtlos
zu den anderen Wallander-Krimis des Hörverlags. Gepaart mit schönen
Effekten ist die Atmosphäre und Untermalung großartig und
der Hörer bekommt keine Probleme sich jede Szene vorzustellen.
Es muss nicht immer STIL sein, das beweißt Sven
Stricker eindrucksvoll und liefert einen waschechten Wallander ab.
Wer die anderen Hörspiele mag, der wird dieses hier lieben und
begeistert sein. Für Fans von mysteriösen Krimifällen
eine Empfehlung, für alle Wallander-Fans sowieso ein Pflichtkauf.
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