Ein schielender Scharfschütze? Nichts ungewöhnliches,
wenn man sogar von einer Keilerei unter Toten im Leichenhaus, von
Sammlern von Körperteilen verstorbener Promis oder dem Espresso
als Religion hört. Diese und einige weitere Geschichten, manche
mehr oder weniger makaber, werden vorgestellt und hinterlassen nicht
immer nur ein Lächeln. 13 Gedichte voll von schwarzem Humor und
eine Story skurriler als die andere.
- Meinung -
Es geht doch, es geht doch, Ohrhorror präsentiert
hier 13 äußerst gelungene, die nicht voll mit stumpfen
Splatter sind, sondern ein hohes Niveau haben. Hier und da wird es
natürlich auch mal blutiger, aber nie übertrieben. Dazu
eine gehörige Portion rabenschwarzen Humors, abgefahrene Stories
und kurzweilige Unterhaltung, von dieser Seite her stimmt es.
Christian von Asters Art des Vortragens kann sich hören
lassen. Er ist kein Leser wie bekannte Synchrongrößen,
doch er hat Talent, keine Frage. Er betont ordentlich und die Pointen
sitzen, was bei einer Lesung dieser Art besonders wichtig ist. Somit
muss man sich auch darüber keine Gedanken machen und bekommt
gute Arbeit geboten.
Es werden ein paar Effekte eingesetzt und es kommt
für eine Lesung viel Musik zum Einsatz, was eine sehr gute und
düstere Atmosphäre erzeugt. Die Untermalung ist wirklich
stark und passt hervorragend. Hier gibt es ebenfalls Pluspunkte! Als
"Bonus" werden einige Gedichte im "Kunstkopfverfahren"
präsentiert.
Was soll man sagen, Ohrhorror hat eine rundum gelungene
Lesung von gruseligen und makabren Gedichten abgeliefert und Christian
von Aster hat dafür Beachtung verdient. Man muss also nicht "das
Übliche" im Sinne von "Zorn"
oder "Kuru" erwarten, sondern
etwas mit hohem Niveau ohne Belehrung am Ende. Das Werk geht ungefähr
in die Richtung von LPLs "Gruselmärchen mit Alptraumgarantie"
und für Freunde des gepflegten Grusels spreche ich hier eine
deutliche Empfehlung aus!
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