Starker Tobak! Dies ist mein erstes Giftstachel Tape
und ich kann eigentlich nicht viel Gutes über dieses Werk erzählen.
Ich meine mich zu erinnern das in einem Forum geschrieben wurde, dass
in Zukunft weniger Splatter in den Hörspielen von Giftstachel
vorkommen würde. Tja, weit gefehlt. Es wimmelt hier immer noch
von sinnlosen und total überzogenen Slasher-Szenen, die in keinster
Weise für das Hörspiel und dessen Story förderlich
sind, eher im Gegenteil.
Es geht um ein Kind, das in Euroland (Deutschland in
einer weit entfernten Zukunft) unregistriert zur Welt kommt und dort
sein Leben fristet. Man hat es mit einem totalitären Staat zu
tun, dem sowas überhaupt nicht gefällt. Woher der Wind weht,
wird schnell klar: Irgendjemandem passt die Euro-Einführung nicht
und auch sonst wirkt das Hörspiel an den Haaren herbeigezogen.
Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck es hier mit einer Produktion
zu tun zu haben, die ein kleines, zorniges Kind produziert hat, das
nie seinen Willen bekommen hat. Es werden Dinge als fandenscheiniger
Aufhänger genommen, die man so nicht einsetzt, denn irgendwie
wird hier alles in einen Topf geschmissen und heraus kommt ein ungeniessbarer
Brei. Euro, Totalitarismus, 1984, Gemetzel, Seuchen, Familientragödie
usw. sind in einer Mischung nicht der Hit. Alles wirkt gezwungen,
was das Gesamtwerk nicht sehr unterhaltsam macht, von den logischen
Fehlern mal ganz abgesehen.
Die technische Qualtität des Tapes ist okay, was
das Hörspiel als solches angeht, so bewegt man sich irgendwo
zwischen dem Braun´schen Tonstudio und einer Hobbyproduktion.
Wenn man sich nicht schleunigst vom Splatter und diesem
Möchtegern-Rebellen Image wegbewegt, so landet man schneller
im Niemandsland, als einem lieb sein kann. Hörspiele nur rein
auf Provokation und Widerstand aufzubauen macht keinen Sinn, es wirkt
für mich eher lächerlich.
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