Die Drei Fragezeichen sollen Mrs. O´Donelle (Eva Maria Bauer) und ihren Mitbewohnerinnen helfen und herausfinden, ob es in ihrer Villa spukt. Angeblich soll dort der Geist einer alten Bekannten hausen, nämlich der einer verstorbenen Opernsängerin. Die Detektiven lassen sich nicht lange bitten, da sie nämlich nicht an Gespenster glauben. Man setzt sogar Tante Mathilda (Karin Lieneweg) als angebliches Medium ein, um die Sache sofort aufzulösen, doch dann geschieht das Unglaublich. Der Geist scheint doch zu antworten und alle sind sprachlos. Was noch schlimmer ist...die Opernsängerin soll damals sogar ermordet worden sein! Steckt doch mehr hinter diesem Fall, als den Juniordetektiven lieb sein könnte? - Meinung - Nach der letzten Folge wieder ein solider Output von André Marx. Es geht mysteriös und spannend zu, leider bleibt das gesunde Maß an Action auf der Strecke, was die Story ein wenig dröge erscheinen lässt. Dafür wirkt Tante Mathilda als angebliches Medium umso witziger, was eine gehörige Portion Humor mit sich bringt. Ansonsten kann man sagen, dass es sich hier um gute Hausmannskost ohne sensationelle Wendungen oder Rätselei handelt. Man kann dieses Abenteuer also von der storytechnischen Qualität her ins geordnete Mittelfeld packen. Nichts irrsinnig tolles, aber auch nichts wirklich schlechtes. Die besten Zeiten der Serie sind halt vorbei. Bei den Sprechern gehen die Meinungen auseinander, jedenfalls liegen zwischen den Hauptsprechern und fast allen Sprechern der Nebenrollen nahezu Welten. Bei Thomas Fritsch und den Sprechern der Drei Fragezeichen gibt es nichts zu beanstanden, äußerst routiniert wird der Text eingesprochen, keine Einwände. Bei Andreas von der Meden als Morton gilt dies auch und Karin Lieneweg nimmt man als Tante Mathilda schon seit Jahren so wie sie ist, teils abgelesen, teils solide, man kennt sie nicht anders. Bei den Damen in drei Damen (vom Grill?), die die Villa bewohnen, stellen sich schon eher die Haare zu Berge. Ihre Leistung ist anfangs grausam, sehr abgelesen und einfach nur daneben, was sich im Laufe der Zeit zwar bessert, aber über das Mittelfeld kommt keine hinaus. Schade, hier fällt das komplette Hörspiel schon ein wenig ab, da keine der Sprecherinnen wirklich überzeugen kann. Ein weiterer Ausfall ist Christian Nieheus als Möbelpacker, den man zum Glück nicht sehr lange hören muss. Dagegen gefällt Elga Schütz als tratschende Mrs. Willow schon besser. Insgesamt betrachtet kann man die sprecherischen Darbietungen diesmal leider nur als durchschnittlich ansehen. Die Musik weiss sehr zu gefallen, aber man setzt sie diesmal zu oft ein, da werden selbst die besten Klänge schon nervig. Hier wäre weniger definitiv mehr gewesen. Was die Art der Stücke angeht, so setzt man hier überwiegend Morgensterns Musiken ein, wobei es sich hier um neuere Stücke handelt. Stimmungsvoll, atmosphärisch, gut! Hinzu kommen gelegentlich alte Orchesterstücke, die für die düsteren Abschnitte des Hörspiels eingesetzt werden und ihre Arbeit gut verrichten. Über die Effekte muss man nichts sagen, die gute, alte Europa-Kost, zweckdienlich und passend. Meiner Meinung nach ist diese Folge besser als das "Auge des Drachen", wenn auch nicht viel. Die Story ist spannend, daraus hätte man aber bei der Umsetzung mehr machen müssen! Die Sprecherleistung reisst das Werk ein wenig runter und so kann man diese Folge im oberen Mittelfeld ansiedeln, zu mehr reicht es nicht. An einen Poltergeist reicht es ganz sicher nicht ran, auch wenn Marx hier wohl auf den Spuren seines Debütknallers wandelt. Für Fans sicherlich empfehlenswert, Ersthörer der Reihe kann man besser andere Folgen empfehlen. Die Links: |