Jules Verne
- 20.000 Meilen unter dem Meer -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Was hat es mit dem angeblichen Seeungeheuer auf sich, das verschiedene Schiffe angegriffen und versenkt hat? Professor Aronnax und Conseil (Matthias Habich und Stefan Kaminski) wollen der Sache auf den Grund gehen. Dabei finden sie heraus, dass es sich bei dem Ungeheuer um ein U-Boot handelt, das Kapitän Nemo (Otto Mellies) gehört. Doch der erweist sich als wenig freundlich und wirft Aronnax und Co. erstmal ins Gefängnis. Plötzlich taucht das geheimnisvolle Mädchen Una (Luise Malcharowitz) auf und möchte ihnen helfen, doch wie will sie das schaffen?

- Meinung -

Holger Teschke dürfte man bereits von der leider wenig gelungenen Adaption von Daniel Defoes "Robinson Crusoe" kennen. Teschke versuchte sich an einer Vertonung für Kinder, die also doch ziemlich vom Original abweicht, um sie gleichzeitig kindgerechter zu machen. Das ist zwar auch hier der Fall, doch bei weitem nicht so nervig wie beim Crusoe, denn hier wurden lediglich nur ein Mädchen und ein Papagei als weiterere Charaktere eingebaut und wenn letzterer sprechen kann, dann ist das auch gar nicht so abwegig. Horden sprechender Tiere braucht man also nicht zu befürchten und deshalb fällt diese Adaption durchaus angenehmer aus. Recht gestrafft ist sie aber allemal, mit nicht ganz 45 Minuten ist hier logischerweise kein Platz für Längen und somit ist für ein kurzweiliger, kindgerechter Spaß gesorgt.

Die Sprecherriege fällt nicht sonderlich riesig aus, doch die Qualität stimmt absolut. Matthias Habich, Stefan Kaminski, Otto Mellies, Martin Engler und weitere mischen hier mit, also allesamt Könner. Vor allem Kaminski haut mal wieder einen raus, denn es reicht anscheinend nicht, dass er den Conseil spricht, er hat auch die Rolle des Papageis gesprochen. Für ihn kein Problem, denn wie gut er einen Papagei sprechen kann hat er schon bei Pratchetts "Eine Insel" eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Dann wäre da noch die talentierte Luise Malcharowitz, die als das Mädchen Una mitmischt und andeutet, dass man in Zukunft noch viel von ihr hören wird. Die guten Performances ziehen sich erfreulicherweise durch bis in die kleinste Nebenrollen, daran hat Regisseur Götz Naleppa, der auch eine kurze Rolle hat, sicherlich nicht gerade einen geringen Anteil.

Eine ordentliche Geräuschkulisse und passende Musiken sind ebenfalls zu vernehmen, in der Hinsicht hat Frieder Butzmann ganze Arbeit geleistet. Die Kulisse an Bord der Nautilus kommt bestens rüber und auch das Meer, ob nun darüber oder 20.000 Meilen darunter, lässt sich mühelos vorstellen.

Wie bereits gesagt, deutlich besser als Teschkes Crusoe, für Kinder eine interessante Sache und unterhaltsam allemal. Wer sein Kind noch nicht direkt mit dem "Original" konfrontieren will, der führt es erstmal mit dieser Adaption für junge Hörer an Vernes Klassiker heran.

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