Was hat es mit dem toten Priester auf sich, der selig gesprochen werden soll? Für diesen alten Brauch muss die Leiche exhumiert werden und dabei macht man eine schreckliche Entdeckung. Wieso ist der Sarg von innen zerkratzt und was hat es damit auf sich, dass alle Knochen der Leiche gebrochen sind? Jesuitenpater Albert Cloister sieht die drei eingeritzten Worte "Todo es infierno", was übersetzt "die Hölle ist überall" bedeutet, doch den tieferen Sinn erkennt er nicht. Gemeinsam mit der Therapeutin Audrey will er das Rätsel, doch was ist, wenn der Teufel persönlich seine Finger im Spiel hat?
- Meinung -
Das Autorenduo David Zurdo Saíz und Ángel Gutiérrez Tapia liefert hier einen packenden, fesselnden Mystery-Thriller ab, der einige gruselige Momente zu bieten hat und auch mit einem Ende aufwartet, das jeder für sich interpretieren kann und dadurch zusätzlich punktet. Die Handlung fällt düster und bedrückend aus und man fragt sich stets, ob wirklich der Teufel mit von der Partie ist, ob die übernatürliche Bedrohung real ist oder ob es Hirngespinste sind, für die es eine ganz normale Erklärung gibt. Das bereits erwähnte Hände sorgt dann für einen Abschluss, der durchaus depressiv wirkt und die Hörerschaft runterzieht. Von der Spielzeit von ca. 428 Minuten merkt man wenig, die Zeit vergeht wie im Flug und inhaltlich wird hier einiges geboten, vor allem für Fans von Geschichten wie "Der Exorzist", auch wenn es nicht nur in diese Richtung geht, 616 besitzt mehr als genug Eigenständigkeit, um überzeugen zu können.
Mit Lutz Riedel hat man einen Könner im Studio gehabt, der für solche Stoffe einfach der richtige Mann ist. Mit seiner tiefen, markanten Stimme nimmt er die Hörer mit und fesselt sie und lässt sie erst gegen Ende nach einem wahren Höllentrip wieder los. Die Betonungen sitzen, die Leistung ist engagiert, die Motivation war offensichtlich auch da und in der Hinsicht dürften die Zuhörer vollauf zufrieden sein, da gibt es nichts zu meckern oder zu beanstanden.
Keine Untermalung, keine Inszenierung, aber das macht nichts, denn die Story an sich ist unglaublich intensiv und spannend und wenn dazu ein Routinier und Vollprofi wie Lutz Riedel zu Werke geht, dann kann man sich sicher sein, dass e hier so oder so atmosphärisch zugeht.
Wer Geschichten im Sinne von "Der Exorzist" mag oder auch den spanischen Film "El Dia De La Bestia" kennt, der dürfte hier voll und ganz auf seine Kosten kommen und sollte unbedingt zugreifen. Das hier ist das volle Suspense- und Mystery-Brett!
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