Was genau hat es mit dem Planeten Polaris auf sich? Diese Frage stellt sich unter anderem der Forscher Kelvin (Oliver Stokowksi), der auf der Forschungsstation eintrifft und verstörte Kollegen vorfindet, die von seltsamen Erscheinungen heimgesucht worden sind. Doch das geschieht nicht nur denen, auch Kelvin bekommt derartigen Besuch, denn plötzlich sitzt seine tote Frau neben ihm. Wie kann das sein? Welche Kräfte gehen von Solaris aus und kann man sie kontrollieren oder gegen sie ankämpfen?
- Meinung -
Stanislaw Lems Klassiker, der auch eine Verfilmung erfahren hat, in einer Hörspieladaption. Eines muss ich aber direkt vorwegnehmen, denn so interessant die Idee auch sein mag, so behäbig und träge ist leider auch die Bearbeitung dieser Geschichte. Über zwei Stunden Spielzeit beschäftigen die Hörerschaft, auch wenn man die Story sicherlich in deutlicher weniger Zeit hätte erzählen können und es kommt leider zu einigen Längen. Ich sage ja nicht, dass hier ein hohes Tempo vorherrschen muss, aber ganz so behäbig, wie es dann doch letztendlich der Fall ist, hätte es dann doch nicht sein müssen. Interessanter Aufhänger, überlange Bearbeitung und das ist der Knackpunkt.
Da ändern auch die intensiven Performances der Sprecherriege leider nichts dran, machen die ganze Sache aber um einiges erträglicher, vor allem wenn ein Hans Peter Hallwachs, eine Lena Stolze oder ein Hilmar Eichhorn zu Werke gehen. Dazu ein erstklassig spielender und sprechender Oliver Stokowski als Kelvin und weitere Könner in diversen Rollen, da brennt unter der Regie von Peter Rothin überhaupt nichts an. Der Mann ist aber leider auch für die Bearbeitung an sich verantwortlich und da hätte er energischer vorgehen müssen. Im sprechertechnischen Bereich gibt es aber glücklicherweise nichts zu meckern, da wurde ganze Arbeit geleistet.
Die Untermalung stimmt auch, die Komposition von Mario Schneider sorgt jedenfalls für eine intensive und stellenweise sogar bedrückende und beklemmende Stimmung. Soundtechnisch wurde also alles richtig gemacht, die Atmosphäre ist top.
Eine deutlich knackigere Adaption von Stanislaw Lems Werk und schon wäre hier deutlich mehr drin gewesen. alle Zutaten für ein richtig gutes Hörspiel hat die Story im Prinzip mitgebracht, doch das Resultat lässt sich nur bedingt hören. Für mich bewegt sich die Qualität irgendwo zwischen durchschnittlich und solide, wobei hier einiges an Potential verschenkt worden ist. Für Lem-Fans und Sammler!
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