Dorothy wird durch einen Wirbelsturm von Kansas bis in das ferne und fantastische Land Oz geschleudert. Dort findet sich das Mädchen in einer neuen, aufregenden Welt wieder und sie schnell lernt Freunde kennen. Doch es handelt sich bei ihnen nicht um Menschen, sondern einen Roboter, eine Vogelscheuche und einen Löwen. Doch neue Freunde bedeuten nicht automatisch, dass Dorothy nach Hause kommt, denn das ist immer noch ihre große Sorge. Vielleicht kann der große Zauberer von Oz ihr weiterhelfen?
- Meinung -
Der Klassiker von L. Frank Baum in einer ungekürzten Adaption, die 4 CDs mit einer Spielzeit von ca. 256 Minuten umfasst. Auch wenn ich diese zeitlose Geschichte schon regelrecht mitsingen und vermutlich auch im Schlaf rückwärts rezitieren kann, so kann man sich auch diese Umsetzung gerne geben, denn es ist einfach ein Klassiker der Kinderunterhaltung, aber auch für Erwachsene immer ein Ohr wert. Dorothys Erlebnisse sind aufregend und kurzweilig, vor allem die Hindernisse, die überstanden werden wollen und die Reisen zu den verschiedensten Handlungsorten sorgen für viel Abwechslung. Viele tolle und interessante Ideen hat Baum hier eingebaut, eine bunte, schillernde Welt will entdeckt werden und inhaltlich ist das hier immer noch eine wunderschöne Geschichte.
Andrea Sawatzki ist die Erzählerin und sie macht ihre Sache ziemlich ordentlich, das muss man ganz klar so sagen. Sie versucht möglichst allen Charakteren einen eigenen Klang zu verleihen, was bei der Hülle und Fülle an verschiedenen Personen und Wesen nicht ganz leicht ist und bei allen kann das auch gar nicht gelingen. Dennoch kann man mit der Darbietung absolut zufrieden sein, die meisten Charaktere, allen voran natürlich die in den Hauptrollen, kann man problemlos auseinander halten, da gibt es nichts zu meckern. Viel besser kann man diesen Stoff also nicht präsentieren, mich hat Andrea Sawatzki mit ihrer Performance jedenfalls begeistert.
Wie auch schon bei der Adaption von "Alice im Wunderland", trägt Jan-Peter Pflug stimmungsvolle Klänge zu dieser Produktion bei. Ich möchte aber dennoch nicht von einer inszenierten Lesung sprechen, da die sehr schönen Musiken zwischen den Kapiteln eingesetzt werden, aber nicht während einer Szene. Dennoch wird dadurch eine ganze Menge Atmosphäre erzeugt und Pflug stellt einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, dass er sein Handwerk versteht.
Wer eine vollständige Lesung des Klassikers sucht, der ist hier an der richtigen Stelle, ich kann dieses Werk bedenkenlos empfehlen. Eine schöne, zeitlose Geschichte, toll von Andrea Sawatzki gelesen, also eine rundum hörenswerte Angelegenheit!
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