Wer kennt ihn nicht, den nervigen und seltsam kichernden Cartoon-Specht? Hier geht es für ihn durch sage und schreibe sechs Geschichten und immer wieder bekommt er es mit dem grossen Geier Buzz zu tun. Ständig haben sich die beiden in den Federn und der eine will den anderen ausstechen. Ob beide nun als Pagen unterwegs sind und einen Filmstar beeindrucken wollen oder ob sie sich beide an eine Frau ranmachen, immer ist bei denen was los. Wer wird am Ende der Sieger sein?

- Meinung -

Früher oder später findet jeder anscheinend den Weg zum Hörspiel, Woody Woodpecker war davor ebenfalls nicht sicher. Thomas Karallus hat sich die Lizenz geschnappt und versucht daraus eine unterhaltsame Hörspiel-Reihe zu starten, doch er ist sowas von gescheitert, man mag es kaum glauben. Satte sechs Stories haut er in einem irrsinnigen Tempo raus, da kann man schon gar nicht mehr von einer Hörspielbearbeitung sprechen, denn die ganze Sache rauscht einfach nur am Hörer vorbei. Da wird keine Bindung aufgebaut und die Geschichten sind einfach nur egal, Belanglosigkeit wird gross geschrieben. Hinzu kommt auch noch das Problem, dass eine Cartoon-Serie einfach unmöglich vertont werden kann, jedenfalls als O-Ton-Bearbeitung, denn das Visuelle ist die wichtigste Komponente und wenn man die entfernt, dann ist die Umsetzung nichts wert.

Thomas Karallus ist ein guter Erzähler, keine Frage, doch er steht hier einfach auf verlorenem Posten, denn er muss andauernd eingreifen und die Handlung be- und umschreiben, was auf die Dauer natürlich absolut nervtötend wirkt. "Woody tut dies!", "Buzz macht jenes!", so geht es das ganze Hörspiel lang und irgendwann hat der Hörer einfach den Papp auf. Die erzählerische Leistung ist also okay, aber leider nicht die Häufigkeit der Einsätze, denn die sprengt den erlaubten Rahmen. Da hat sich Karallus mit seiner eigenen Bearbeitung keinen gefallen getan und überfordert sich selbst.

Die Musiken aus der TV-Serie werden immer wieder mal eingespielt, doch man hört ganz deutlich, dass diese von der Tonqualität nicht gerade zur Bearbeitung passen, sie wirken veraltet und klingen schrecklich. Vielleicht hätten da modernere Stücke mehr Sinn gemacht, die eingespielten Musiken bringen nämlich nicht wirklich Atmosphäre in die Angelegenheit.

Woody Woodpecker macht eine Bauchlandung und zwar vom Allerfeinsten. Thomas Karallus liefert eine katastrophale Bearbeitung ab, die eine der miesesten O-Ton-Serien aller Zeiten hervor gebracht hat. Da werden sich selbst die grössten Fans des Spechts vor Grauen abwenden und vermutlich auch den Schnabel immer und immer wieder in den nächsten Baum hämmern.