Damit haben die Wickinger nun gar nicht gerechnet, denn die eigentlich von den Tyrannen befreite Stadt wird schon wieder unterjocht, aber nicht von irgendwem, sondern ausgerechnet vom neu gewählten Rat! Doch wie konnte sowas passieren und wie will man dem Rat Einhalt gebieten, dem eine noch größere Streitmacht zur Verfügung steht? Ganz klare Sache, ein Plan muss her und wer ist dafür besser geeignet als Wickie (Andi Wittmann)? Werden die Wickinger die Stadt ein zweites Mal befreien können?

- Meinung -

Aus einer Story wird nun schon das dritte Hörspiel gemacht, denn erneut spielt sich die Handlung in der Stadt ab, die bereits zwei Folgen lang zum ersten Mal befreit werden musste. Das macht die Geschichte natürlich nicht viel üppiger, im Gegenteil, sie wird eher noch dünner, doch Wickie und die starken Männer besitzen so viel Potential, dass auch diese Story durchaus noch zu unterhalten weiß. Klar, man wünscht sich schon etwas mehr Abwechslung und drei Folgen immer wieder die unterjochte Stadt vorgesetzt zu bekommen ist sicherlich nicht das Gelbe vom Ei. Solide, aber unterm Strich ist hier schon etwas mehr drin gewesen, Luft nach oben ist vorhanden, aber wenigstens entsteht bei einer Spielzeit von um die 45 Minuten keine Langeweile.

Sprechertechnisch wird dafür großes Kino geboten, denn die Besetzungen passen wirklich wie die Wickingerfaust aufs Friesenauge, denn auch wenn kein Sprecher der Originalserie noch mit von der Partie ist, so klingen sie hier doch alle genau wie früher. Frank Gustavus ist als Erzähler ein Gewinn für die Serie und auch wenn man ihn eigentlich vornehmlich als Produzent, Regisseur oder Redakteur kennen dürfte, so macht er seine Sache doch äußerst souverän und richtig gut, er hat eine tolle Erzählstimme und man lauscht im gebannt, zumal er auch die Stimmung der Serie geschickt einfängt. Mit Andi Wittmann ist ein sehr junger Sprecher in der Hauptrolle zu hören, doch er kommt frisch und unverbraucht rüber und er besitzt viel Talent, was anscheinend in der Familie liegt. Er ist ein rundum guter Wickie, eine passende Wahl, mit der man absolut zufrieden sein kann. Es liegt übrigens auch nicht an ihm, dass er von einer "verwandelten Stadt" spricht, denn die stand auch ursprünglich auf dem Cover, bevor sie zur "veränderten Stadt" wurde. Da wurde der Titel wohl erst nach den Aufnahmen geändert, warum auch immer. Wie dem auch sei, die Riege ist wirklich top, Jürgen Kluckert, Rainer Fritzsche, Karlo Hackenberger, Tetje Mierendorf, Hans Werner Olm, Peter Groeger und einige mehr, da merkt man schnell, dass das Niveau ziemlich hoch ist, prominente Stimmen und wahre Könner sind hier unter der Regie von Kai Lüftner am Werk, mit dieser Truppe geht nichts schief.

Einer der Vorteile der Serie ist sicherlich der, dass auf die Originalmusiken zurückgegriffen werden kann und somit natürlich die passende Atmosphäre aufkommt. Man hat also nicht nur durch die Sprecher die alte TV-Serie vor dem geistigen Auge, sondern auch durch die Klänge von Karel Svoboda und Christian Bruhn. Mit einer ebenfalls passenden Geräuschkulisse wird die schöne Untermalung dann nochmal deutlich unterstrichen und auch diese Abteilung spricht qualitativ für sich.

Ein wenig mehr Inhalt würde hier nicht schaden, genauer gesagt sollte ein Buch nicht so derbe gestreckt werden, damit daraus vier Hörspiele gemacht werden. Lieber zwei etwas längere Folgen pro Buch und schon könnte man rundum zufrieden sein. So gibt es in inhaltlicher Hinsicht noch etwas zu schrauben, ansonsten können Wickie-Fans zugreifen und sich gut von den Abenteuern der Wickinger unterhalten lassen!

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