Mit den neuen Drachenschiffen geht es für Wickie, seinen Vater Halvar (Andi Wittmann und Jürgen Kluckert) und die anderen starken Männer auf Richtung Südsee. Doch man will diesmal nicht nur plündern und brandschatzen, man hat eine neue Idee. Diesmal soll Handel betrieben werden und vielleicht können die Wikinger das bereits mit den Bewohnern der Stadt machen, die am Horizont auftaucht. Doch was ist das? Wieso ist die Stadt denn in zwei Hälften aufgeteilt? Die eine ist arm und verkommen, die andere wird von edlen Leuten bewohnt, die die Armen unterjochen!
- Meinung -
Wickie ist wieder da und in aller Munde, neue Hörspiele waren im Prinzip auch nur eine Frage der Zeit, zumal kurz zuvor der Kinofilm anlief. Hier wird nun die Vertonung des sechsten Wickie-Buchs von Runer Jonsson präsentiert und für die Bearbeitung zeichnet sich Kai Lüftner verantwortlich. Diese fällt ganz ordentlich aus und mit 45 Minuten wird eine knackige Spielzeit geboten, was ja auch in Ordnung ist, doch man muss bedenken, dass das Abenteuer in der Stadt der Tyrannen in zwei Teile unterteilt ist und dafür sind über 90 Minuten Spielzeit wiederum zu viel des Guten. Das merkt man im ersten Teil schon deutlich, dass es etwas dauert, bis die Handlung in Fahrt kommt und insgesamt präsentiert sich diese schon ein wenig gestreckt. Bis klar ist, was die Wikinger eigentlich machen wollen und in welcher Form sich das Abenteuer präsentiert, vergeht schon einiges an Zeit. Für meinen Geschmack hätte man diese Erlebnisse Wickies auf 80 Minuten zusammenstreichen und auf einer CD präsentieren können, das wäre sinnvoller gewesen. Schlecht oder langweilig geht es dennoch nicht zu, alles in allem bleibt es gute Unterhaltung mit Wickie und den starken Männer, daran dürften Jung und Alt gleichermaßen Spaß haben.
Zunächst einmal wird die Hörerschaft vor ein Rätsel gestellt, denn Erzähler Frank Gustavus wird gar nicht erst in der Sprecherliste aufgeführt, warum auch immer. Das ist dennoch ziemlich schade, denn der Mann macht einfach einen richtig guten Job und seine markante Stimme führt gekonnt durch die Handlung. Ihm stehen weitere bekannte Sprecher zur Seite, zum einen Jürgen Kluckert, der stimmlich hervorragend zur Rolle des Halvar passt und zum anderen eine prominente Riege in Form von Karlo Hackenberger, Hans Werner Olm, Rainer Fritzsche, Tetje Mierendorf und Peter Groeger. Die lassen sich alle nicht lumpen und liefern beherzte und engagierte Leistungen ab, in der Hinsicht trumpft die Produktion auf. Doch wer ist eigentlich Wickie? Den spricht Andi Wittmann, der jüngere Bruder von David Wittmann und somit ein weiterer Spross einer Synchronfamilie. Ein Naturtalent? Auf jeden Fall, denn er spricht den Wickie wirklich klasse und es gibt wenig an seiner Performance auszusetzen. Hier und klingt er vielleicht etwas abgelesen, aber meines Wissens nach ist dies hier sein erster Auftritt in einem Hörspiel, deshalb kann man da natürlich ein Auge zudrücken.
In Sachen Untermalung muss man sich keine Gedanken machen, denn es werden uns hier die Originalmusiken von Karel Svoboda und Christian Bruhn geboten und das macht schon einiges her. Somit entsteht natürlich sofort die passende Stimmung und man findet sich umgehend in der Welt Wickies zurecht. Lediglich die Geräuschkulisse hätte etwas üppiger und detailreicher ausfallen dürfen, da besteht meiner Meinung nach noch etwas Handlungsbedarf.
Wickie-Fans aufgepasst und zugegriffen, die Hörspiele sind für euch! Hier und da gibt es zwar durchaus noch die Möglichkeit, dass in allen Bereichen der Produktion nachgelegt werden kann, aber vielleicht passiert das ja schon in der nächsten Folge. Wer etwas mit Wickies Abenteuern anfangen kann, der sollte aber definitiv zugreifen!
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