Wendernoacht
(Hörfabrik)

Captain Blitz urteilt:

Das Leben und die Arbeit in der alten Schäferkate hat sich der junge Autor Arved Richter (Oliver Theile) mit Sicherheit ganz anders vorgestellt, natürlich zum einen ruhiger und zum anderen auch deutlich ungefährlicher. Irgendwas stimmt mit den Bewohnern des verschlafenen Dorfes Maldenrath nämlich ganz und gar nicht, aber was haben sie zu verbergen? Richter will der Sache auf den Grund gehen, doch die Ermittlungen gestalten sich immer schwieriger und gefährlicher. Wird er sich gegen die Maldenrather durchsetzen können und das Geheimnis des Dorfes Lüften?

- Meinung -

Ein neues Einzelhörspiel von der Hörfabrik und die kommen eigentlich immer gut an. Dieses Werk stammt aus der Feder von Olaf von der Heidt und es wird von einer Verschwörung in einer kleinen Stadt berichtet und es kommt zu seltsamen Ereignissen, die sich um das "deutsche Halloween" drehen. Ehrlich und hart ausgedrückt ist die Story keine Sensation, in ähnlicher Form gab es das schon desöfteren, aber das macht ja nichts, unterhaltsam und mit gruseligen Stellen versehen ist die Geschichte allemal, als kurzweilig kann sie sich auch bezeichnen.

Eine "typische" Produktion der Hörfabrik, was nicht abwertend klingen soll, aber da hätte durchaus besser gearbeitet werden dürfen. Die Sprecher an sich machen ja einen recht guten Job, darunter ein paar bekannte Stimmen wie Bert Stevens und Fabian Harloff, dazu ein paar Namen, die man aus der "Szene" kennen dürfte, wie z.B. Oliver Theile in der Hauptrolle, Falk T. Puschmann, Markus Topf von der Audiowerkstatt oder Raimon Weber, dem ehemaligen Autor von Gabriel Burns. Soweit wäre das alles kein Problem, hier und da mal eine unbekanntere Stimme, der man anhört, dass man es nicht mit einem Profi zu tun hat, das kennt man von der Hörfabrik, die Mischung an sich ist aber durchaus gut und gelungen. Das Problem liegt im Detail, da muss der eine Sprecher mal "seine Emotionen im Zaum halten" oder eine Kate wird zur Karte oder ein angeblich 50jähriger Vorbesitzer besagter Kate klingt plötzlich viel zu jung. Vermeidbare Fehler, die den ansonsten guten Eindruck doch ein wenig trüben.

Sehr schöne Musiken von Julien Claasen und Nils Jeners, das muss man ausdrücklich sagen. Da wird die Stimmung perfekt eingefangen, das verschlafene Nest Maldenrath entsteht vor den Augen des Hörers, da wurde erstklassig gearbeitet. Für actionreiche Parts wurden harte Gitarrenriffs verwendet, was auch gut gelöst wurd. Passende Geräusche und Effekte, fertig ist eine durch und durch gelungene Untermalung.

Die kleinen Schönheitsfehler lädieren den ansonsten grundsoliden Eindruck ein wenig, die waren absolut vermeidbar. Dennoch bleibt unterm Strich ein unterhaltsames, kleines, aber feines Hörspiel zurück, dass Genrefreunden sicherlich gefallen dürfte.

Der Link:
Hörfabrik

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