Ist Jinx Kinsgley (Gudrun Landgrebe) wirklich eine Mörderin, die mehrere Menschen auf dem Gewissen hat? Das weiß sie leider nicht mal selbst,
denn sie leidet unter Amnesie, nachdem sie aus einem Autowrack geborgen wurde und selber nur knapp dem Unfalltod entrinnen
konnte. Nun beginnt nicht nur die Suche nach ihrem eigenen Gedächtnis, sondern auch nach der Gewissheit, ob sie die Mörderin
ihres Ehemannes ist oder wer der tatsächliche Täter ist. Gemeinsam mit dem Therapeuten Dr. Alan Protheroe (Bernt Hahn) will sie das Geheimnis
lüften, egal wie die Antworten auf ihre Fragen lauten werden!
- Meinung -
Über 100 Minuten Spielzeit, die aber gut und kurzweilig ausgefüllt werden, auch wenn dies hier erneut ein eher ruhigerer Vertreter
des Krimigenres ist. Hier und da fühlt man sich an die Werke einer Patricia Highsmith erinnert und so dürfte die bekennende
Krimi-Hörerschaft dann auch wissen, was sie hier erwartet. Etwas ruhiger, ohne langweilig zu werden, denn es gibt auch immer
wieder spannende Szenen, die die üblichen Wege verlassen und für den einen oder anderen packenden Moment sorgen. Alles in allem
eine ausgewogene Angelegenheit, nie zu ruhig, aber auch nie sonderlich aufbrausend, von der Inszenierung her also eher was für
Freunde der ruhigeren Genrevertreter.
Die Sprecherliste liest sich ziemlich beeindruckend, aber eigentlich habe ich das nicht anders von einer WDR-Produktion erwartet.
Mit Gudrun Landgrebe und Armin Rohde geht es auch schon sehr prominent los und auch die weiteren Rollen fallen namentlich
ziemlich bekannt aus. Sicherlich sagt dies nichts über die dargebotenen Leistungen aus, aber es ist alles andere als verkehrt,
wenn man erfahrene Schauspieler mit an Bord hat, die wohl auch ein wenig anders an ein Hörspiel herangehen, als es bei Hörspiel- und Synchronsprechern der Fall ist, die schon jahrelang dabei sind. Wie dem auch sei, man kann allen Sprecherinnen und Sprechern zu ihren Leistungen
nur gratulieren, eine einwandfreie Darstellung, die natürlich auch Regisseur Peter Rothin zu verdanken ist, der bei dieser
Produktion ebenfalls als Bearbeiter tätig ist. Mit Bernt Hahn, Ernst August Schepmann, Christoph Zapatka, Gabriele Blum, Alf
Marholm, Matthias Haase und Co. sind weitere Könner in Sachen Hörspiel dabei und man kann sich somit sicher sein, dass gute
bis sehr gute Performances abgeliefert werden.
Der Knackpunkt ist meiner Meinung nach die Untermalung, die zwar alles andere als schlecht ist, aber man hat sie schon in
zigfacher Ausführung in so vielen anderen Hörspielen zu hören bekommen, dass diese doch mächtig an Charme und Atmosphäre
eingebüßt haben. Mag auch sein, dass die Untermalung zum Zeitpunkt der Ursendung noch recht innovativ rüberkam und großes
Suspense-Kino vermittelt hat, doch die Zeiten sind leider vorbei. Die Rede ist von den "Sinclair-Musiken", die anfänglich
in der "Edition 2000" zum Zuge kamen.Die haben mir schon ein wenig die Laune verdorben, auch wenn durchaus durch andere Stücke
das richtige Flair aufkommt, aber da wäre eindeutig noch mehr gegangen.
Ein rundum solider Krimi, trotz einiger kleiner Problemchen, die ich mit dieser Produktion hatte. Dennoch dürften Fans von
Minette Walters und auch Patricia Highsmith hier auf ihre Kosten kommen und sich relativ kurzweilig unterhalten fühlen, auch
wenn es in fast allen Bereichen noch etwas besser geht. Dennoch kann man diesen Fall gut hören, ohne sich zu langweilen.
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