Robert Walser, Autor und gleichzeitig auch Protagonist dieses Werkes? Der Schriftsteller berichtet von seiner Kunst aber auch davon, dass diese nicht selten auch mal für die Katz ist. Doch wer oder was ist diese Katz eigentlich und warum schreibt er für sie? Für was steht sie? Walser liefert Einblicke in diese seine Welt...
- Meinung -
Robert Walser ist für seine Texte bekannt, die gerne etwas selbstreflektierendes an sich haben und ihn nicht gerade selten sehr introvertiert wirken lassen. Es wird erneut eine bunte Mischung geboten, mal geht es eher traurig und betrüblich zu, dann wiederum gibt es Texte, die man durchaus als heiter bezeichnen kann, doch die eher düstere Stimmung überwiegt. Walsers Werke klingen nicht selten wie der graue und verregnete Alltag, der immer wieder aufs Gemüt schlägt. Man muss diese Art und Weise mögen und suchen, ansonsten kann man damit wohl nicht viel anfangen. Wer sich aber gerne derartige Werke zu Gemüte führt, der dürfte sich von den knapp 44 Minuten Spielzeit interessant unterhalten fühlen.
Es steht zwar Hörspiel drauf, aber es ist keines, sondern viel mehr eine inszenierte Lesung, die von Andreas Krämer vorgetragen wird. Das macht er auch sehr gut, seine Darbietung ist sehr intensiv und mitreißend, er taucht regelrecht in die Texte ein und performt diese auch dementsprechend. Dennoch möchte ich hier nicht von einem Hörspiel sprechen, auch wenn es hier wohl nur den einen Charakter Robert Walser gibt, doch das ist mir persönlich zu wenig und stellenweise hat man auch nicht den Eindruck, dass hier ein innerer Monolog abgehalten wird, sondern ehre eine Darbietung diverser Texte.
Es gibt auch einiges an Musik, die von Andreas Krämer selber vorgetragen wird, doch dieser Bereich ist für mich der Knackpunkt, denn hier wird Kunst gemacht und nicht zielgerichtet untermalt, um irgendwelche Welten und Kulissen entstehen zu lassen. Stellenweise habe ich die Klänge sogar als störend und nervig empfunden, das Geklimper und Gekratze geht leider überhaupt nicht.
Im Gegensatz zu Walsers "Die Strasse" hat mir dieses Werk hier nicht gefallen, dafür ist es einfach zu sehr mit der Brechstange auf Kunst getrimmt worden. Wer dennoch alle Vertonungen nach Robert Walser braucht, der soll zugreifen, mit besagtem anderen Werk ist man aber definitiv besser beraten.
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