Edgar Wallace
- Das Gesicht im Dunkeln -
(Maritim)

Captain Blitz urteilt:

Wertvoller Schmuck der Königin von Schweden wird gestohlen und die Verdächtige ist Audrey Bedford (Stephanie Kindermann), die auch das Verbrechen auf sich nimmt, obwohl sie unschuldig ist. Captain Dick Shannon (Tomas Kröger) ist von ihrer Unschuld überzeugt und setzt alles daran dies auch zu beweisen. Gar nicht so einfach, wenn noch einige unbekannte Faktoren mit von der Partie sind, z.B. gibt sich ein gewisser Dan Torrington (Rolf Jülich) als Audreys Vater aus. Verbirgt sich des Rätsels Lösung in dem geheimnisvollen Haus in der Curzon Street?

- Meinung -

Edgar Wallace ist wieder da und es handelt sich hierbei um bisher unvertonte Stories des Krimimeisters. Das alte Flair ist definitiv da, auch wenn die Handlung durch die Bearbeitung mittlerweile etwas komplexer ausgefallen ist, als es bei den früheren Folgen der Fall war. Man kann die neue Folge aber eher als Jugendkrimi bzw. erwachsenere Krimiunterhaltung ansehen, weiter weg von den kindischen Abenteuern der ersten zwölf Folgen, was sowohl der Serie an sich, als auch der anvisierten Zielgruppe gut tut, denn die ist mit der Serie gealtert und das sind um die zwanzig Jahre. Eine lange Zeit, die ins Land gezogen ist, doch diese haben der Serie in keinster Weise geschadet, denn man konnte erneut Hans-Joachim Herwald gewinnen, der hier alle Register seines Könnens zieht. Zwar ist dieser Fall etwas länger ausgefallen und es gibt einige Längen, doch es bleibt weiterhin bester Krimispass, der spannend und aufregend ist. Es wird wieder alles geboten, was man von Wallace kennt, mysteriöse Häuser, finstere Gestalten, Liebe, Drama, Schmuck und eine dezente Portion Action, mehr kann man nicht verlangen. Wenn die Folgen jetzt noch etwas kürzer und die Story etwas kompakter bzw. nicht so komplex ausfallen würde, dann gäbe es nichts mehr zu beanstanden.

Eine Änderung gegenüber den alten Folgen gibt es und dabei handelt es sich um einen waschechten Stilbruch. Man hat sich für einen Erzähler entschieden, nämlich Eckard Dux. Ist das schlecht? Nein, eher im Gegenteil, denn ohne sein Eingreifen, nämlich helfenden Erläuterungen, wäre der Hörer aufgeschmissen gewesen, da sich die Handlung als relativ komplex darstellt und Hilfe in Form eines Erzählers wirklich erwünscht ist. Somit hört man diesem alten Hasen liebend gerne zu, auch wenn man ihn sicherlich mal wieder gerne in einer richtigen Rolle hören würde und nicht nur als Erzähler. Hier macht er seine Arbeit aber wirklich großartig! Wer kommt sonst noch zum Einsatz? Namen wie Robert Missler, Barbara Fenner (ekelhaft fies als Dora Elton!), Rolf Jülich, Holger Potzern und Guido Zimmermann stehen für gute bis sehr gute Qualität aus Hamburg und unter Hans-Joachim Herwalds Regie dürfte jedem klar sein, dass man hier ordentliche Arbeit geliefert bekommt. Rundum erstklassig, alle Sprecher sind hochmotiviert und die Belohnung bekommt der Hörer deutlich zu spüren.

Eigentlich muss man zu der Musik nichts mehr sagen, jedenfalls wenn man die alten Stücke von Alexander Ester kennt. Denn die kommen hier auch wieder samt Titellied zum Einsatz und somit hat man schon mehr als die halbe Miete in der Tasche, denn das alte Flair ist sofort wieder da und man könnte meinen, dass das Rad zwanzig Jahre zurückgedreht wird. Tolle Atmosphäre, spannend inszeniert und man geht regelrecht mit, wenn die Musiken einsetzen und der Hörer wird sich immer wieder dabei ertappen, wenn er die alten Stücke mitsummt. Effekte und Geräusche sind, wie nicht anders zu erwarten, passend eingesetzt worden und sie untermauern zusätzlich noch die ohnehin schon schöne Atmosphäre.

Edgar Wallace ist wieder da und auch wenn es nicht die Klassiker in einer Neuauflage sind, so sind die neuen Folgen doch verdammt nah dran und der Übergang geschieht fast nahtlos, von zwanzig Jahren Pause absolut keine Spur! Für Freunde der Serie ein absolutes Muss und für Fans spannender Krimiunterhaltung ebenfalls eine klare Empfehlung. Es gibt nur noch wenig zu verbessern, dieses Hörspiel ist ein nahezu perfekter Jugendkrimi, den sich keiner entgehen lassen sollte.

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Maritim

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