Bekloppte Hörspiele

Waldo Nr. 3
- Alarm im Zirkus Pepperoni -
(Oh Ha)

Captain Blitz urteilt:

Pippa (Anika Pages), die Tochter des Zirkusdirektors, ist verschwunden? Michael und Waldo (Lars Herwald und Michael Weckler) statten dem Zirkus einen Besuch ab und helfen bei der Suche. Beide wissen aber nicht, dass sich Pippa mit Hilfe des Zauberstabes des Dompteurs Manfred von Muskopp (Klaus Dittmann) unsichtbar gemacht hat! Ob man Pippa jemals wiederfinden wird? Der Zauberstab ist durch die Verwandlung auch unsichtbar geworden...

- Meinung -

Das grosse Geschnarche geht weiter, denn es gibt erneut ein zäh inszeniertes "Abenteuer", das diesen Name nicht mal verdient hat. Die Zutaten an sich sind klasse, doch daraus wird ein liebloser Brei gemischt, den man keinem Kind antun möchte. Irgendwie wird die Sorge um Pippa nicht richtig deutlich gemacht, das Kind ist weg, doch man verliert sich lieber in sinnlosen Dialogen (Marzipankartoffeln etc.) und so kommt der Handlung die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit abhanden, die solch ein Thema verdient hat. Dadurch verliert diese Produktion auch schnell die Aufmerksamkeit der Hörer, die mit mehr Spannung gerechnet haben.

Der gute Hans-Joachim Herwald hat hier wieder bekannte Namen ins Studio geholt, wahre Hamburger Hörspiel-Ikonen, doch die werden regelrecht verheizt. Wolf Rathjen, Michael Harck, Beate Hasenau, Joachim Richert, Klaus Dittmann und wie sie alle heissen. Ihre Leistungen in allen Ehren, aber sie müssen sich hier durch alberne Dialoge kämpfen und diese möglichst glaubwürdig vermitteln, was ihnen zwar gelingt, aber die Story an sich macht es nicht möglich, dass man den gelungenen Darbietungen grosse Aufmerksamkeit schenken kann. Wäre die Story spannender und unterhaltsamer, dann könnte man den Sprechern auch in dem Umfang das Gehör schenken, wie sie es verdient haben.

Typische Zirkusklänge, an Atmosphäre mangelt es der Produktion sicherlich nicht. In dieser Hinsicht hat man etwas zugelegt, wenn man diese Folge mit den vorherigen vergleicht. Dennoch hätte man ruhig grosszügiger die Klänge spendieren können, geschadet hätte es nicht. Über das seltsame Titellied von Michael Schanze mit dem dämlichen 08/15-Text, der von Schanze auch noch so runtergesungen wird, als sei er betrunken gewesen, muss man wohl nichts mehr sagen. Die Frage bleibt aber, wieso nicht die bekannten Klänge zum Einsatz kamen, die sonst die Produktionen Herwalds untermalen.

Der sprechende Hund mag Marzipankartoffeln anscheinend mehr als er unsichtbaren Kindern hilft, das hat man jetzt wohl gelernt. Eine langweilige Zirkus-Story, die kein Mensch braucht, zäh wie Kaugummi vorgetragen und ohne jeglichen Unterhaltungsfaktor. Dieser Serie wünscht man ein schnelles Ende, dass es aber nicht geben wird.

Zurück