Wahnsinn des Monats 02/2011

Vorstadtkrokodile 3
(Random House Audio)

Captain Blitz urteilt:

Eigentlich wollen die Vorstadtkrokodile nur ausgelassen Hannes´ (Nick Romeo Reimann) Geburtstag feiern und schleichen sich dafür auf eine Kartbahn. Dann passiert es, Frank (David Hürten) verletzt sich bei dem Ausflug schwer und schwebt in Lebensgefahr, er braucht dringend eine Spenderleber. Die erhoffen sich die Vorstadtkrokodile von Franks Bruder Dennis (Jacob Matschenz), doch der sitzt im Knast. Man fast einen kühnen und mutigen Plan, man will Dennis aus dem Gefängnis holen, um so Franks Leben retten zu können! Wird es den Vorstadtkrokodilen gelingen?

- Meinung -

Gut, dass dies das letzte Abenteuer der Vorstadtkrokodile ist! Warum? Ganz einfach, für meinen Geschmack haben es die Autoren des Films diesmal absolut übertrieben, unglaubwürdiger, überzogener und unrealistischer geht es gar nicht mehr. Die Vorstadtkrokodile sollten Abenteuer im kleinen und überschaubaren Rahmen erleben, die auch echten Vorstadtkids durchaus passieren könnten und das ist in diesem Fall absolut nicht gewährleistet. Mag sein, dass man für einen Film mehr bieten muss und es auch durchaus mal ein wenig "over the top" zugeht, aber das hier ist einfach lächerlich. Den Vogel schießt man mit dem O-Ton-Hörspiel dann ab, indem man die 75 Minuten Spielzeit auf zwei CDs aufgeteilt hat, um so den Verkaufspreis erneut bei über 14 Euro anzusetzen und das ist alles andere als die feine Art. So oder so ist das hier inhaltlich einfach ungenügend und das schon von der Vorlage her, die Hörspieladaption setzt nur noch einen oben drauf!

Die Darbietungen der Darsteller kann man hier natürlich nicht beurteilen, stimmlich kann man aber durchaus zufrieden sein. Der eine oder andere Schauspieler hat ja auch bereits schon als Hörspiel- und Hörbuchsprecher auf sich aufmerksam gemacht, allen voran natürlich Nick Romeo Reimann, der hier den Hannes spielt und schon diverse Rollen in Audioproduktionen gesprochen hat. Zum ihm gesellen sich noch Nora Tschirner, Axel Stein, Michael Kessler und weitere, stimmlich also auch eine ganz ordentliche Angelegenheit, an der es nicht viel zu auszusetzen gibt. Als Erzähler hält Martin Baltscheit hier die Fäden in der Hand und dass er sein Handwerk versteht, hat er bei zahlreichen Hörbüchern bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Verständnisprobleme gibt es hier jedenfalls keine, alle Szenen kann man ohne große Mühe nachvollziehen und verstehen.

Die Musiken des Films sind zuhören, es herrscht also ausreichend Atmosphäre und die passende Stimmung vor, das geht schon in Ordnung, meckern kann man da jedenfalls nicht, ein großer Verdienst der O-Ton-Adaption ist es aber wiederum nicht.

Die völlig katastrophale Story des Films und die Preisgestaltung des Hörspiels befördern diese Produktion ins Abseits, denn was hier geboten wird geht gar nicht. Wie dem auch sei, die Trilogie endet mit einem Schrecken, ich kann jedenfalls nur von diesem Hörspiel abraten, so werden O-Ton-Hörspiele nicht gemacht.

Der Link:
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