Aglaja Veteranyi
- Warum das Kind in der Polenta kocht -
(Christoph Merian Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Ein Mädchen wächst in der Welt des Zirkus auf, ständig ist die Familie unterwegs, immer an neuen Orten. Was ist Realität und was ist die bunte Scheinwelt unter der Zirkuskuppel? Um das harte Leben an sich zu überstehen hat man zahlreiche Träume, das Mädchen will zum Film und ein Star werden. Doch um die Wahrheit und die harte Realität zu überstehen, erzählt man sich die Geschichte vom Kind, das in der Polenta kocht...

- Meinung -

Eine interessante Geschichte, die hier geboten wird und man erfährt, wie die Zirkusfamilie schöne und unschöne Situationen erlebt. Im Prinzip sind der Zirkus und die Erlebnisse dort ein Spiegel des Lebens an sich, es werden all die Facetten präsentiert. Dazu wird immer wieder die Geschichte vom Kind in der Polenta erzählt, die stets variiert und der jeweiligen Situation angepasst wird. Ein buntes Gemisch, mal amüsant, mal traurig, mal ernst, mal witzig, einfach eine so bunt wie das Leben. Auch wenn die fast 70 Minuten Spielzeit alles andere als kurz sind, so ist die Erzählung aber recht kurzweilig und das zählt.

Die Sprecherinnen und Sprecher leisten ganze Arbeit, da gibt es nichts zu beanstanden, die Darbietungen wirken sehr realistisch und umso glaubwürdiger. Eine Sache hat mich aber gestört, auch wenn ich genau weiß, wie sie gemeint ist. Nicht gerade selten wird direkt aufs Mikro gequatscht und beim Reden reingeatmet, was der ganzen Angelegenheit zwar mehr Authentizität verleihen soll, die Charaktere sollen so rüberkommen, als hätten die Macher reale Personen interviewt, doch dieser "Kniff" geht für meinen Geschmack leider nicht auf. Auf die Dauer nervte es mich nämlich, wenn immer und immer wieder diese Methode zum Einsatz kam, das hätte man sich sparen sollen, denn wie gesagt, die Performances sind auch so erstklassig und absolut glaubwürdig.

Dafür hat mir die Untermalung nur bedingt gefallen, zu oft wird in dieser Hinsicht die Kunstschiene gefahren, es piepst manchmal einfach nur und es werden sonstige Effekte und Geräusche eingespielt, da wäre eine realistischere und bodenständigere Untermalung alles andere als verkehrt gewesen.

Inhaltlich interessant und nicht unspannend, leider wechseln sich bei der Machart Licht und Schatten ab. So kommt unterm Strich eine zwar solide Produktion dabei heraus, doch insgesamt war hier noch mehr drin, was sich die Macher mit künstlerischen Spielereien aber leider selbst verscherzt haben.

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