Einen seltsameren, aber auch schrecklicheren Fall könnte Kommissar Adamsberg (Volker Risch) wohl kaum erleben. Er will sich ein Haus kaufen, doch das hat angeblich eine grausame Vorgeschichte und es sollt dort auch noch spuken! Aberglaube? Eigentlich schon, doch dann kommt es zu Ereignissen, die Adamsberg doch glauben lassen, dass an der Sache was dran sein könnte, denn die Morde sind äusserst real. Was hat es mit dem Schatten auf sich, der immer wieder umgehen soll? Ist dieser Spuk der Täter? - Meinung - Fred Vargas hat da einen wirklichen Krimi geschrieben, obwohl es schon ziemlich düster zugeht und man eher von einem Thriller, wenn nicht sogar von einem Grusel-Thriller reden kann. Doch das wird wiederum durch eine ordentliche Prise Humor ausgeglichen, denn Kommissar Adamsberg ist auch nicht das, was man einen gewöhnlichen Ermittler nennt. Wer sich in einem Spukhaus einnistet und mit einem Baby auf dem Arm ermittelt, der ist halt nicht ganz normal. Wie dem auch sei, die 111 Minuten Spielzeit vergehen wie im Flug, kurzweilig würde ich die Handlung und die Bearbeitung auf jeden Fall schon mal nennen. Bei einem Radiohörspiel ist eine schlechte Besetzung so gut wie ausgeschlossen und auch in diesem Bereich zeigt die Produktion, was sie kann. Volker Risch spricht die Hauptrolle sehr gut und souverän und ihm stehen auch weitere, bekannte Kollegen und Kolleginnen zur Seite. Karin Anselm, Christian Redl, Klaus Herm, Gabriele Blum, Sascha Icks, Walter Renneisen, Horst Mendroch, Matthias Ponnier und viele weitere, die schon eine Menge Hörspielerfahrung haben, vornehmlich durch zahlreiche Auftritte in diversen Radioproduktionen. Frank-Erich Hübner hat als Bearbeiter und Regisseur eine richtig gute Arbeit geleistet und diese Profis gekonnt unter einen Hut gebracht, so dass niemand aus dem Rahmen fällt, hier macht keiner negativ auf sich aufmerksam. Eine Sache stört mich dann doch und das ist wie so oft bei Radioproduktionen die Akustik. Viel zu brav und zahm, etwas mehr "Kawumm" wäre wünschenswert gewesen, mehr Zunder und ein dickerer Sound hat noch keinem geschadet. Es muss ja nicht gleich derbstes Hollywood für die Ohren mit Explosionen am laufenden Meter sein, aber viele Produktionen klingen halt so, als würden sie hinter einem soundtechnischen Schleier spielen. Diese angezogene Handbremse ist einfach überflüssig, hier gibt es sie leider auch wieder. Klar, die Untermalung ist grundsolide, Musik und Geräusche passen, doch etwas dicker hätten die Macher schon auftragen dürfen. Ein durch und durch guter Krimifall, der vor allem durch seine ungewöhnlichen Ideen überzeugen kann. Fred Vargas hat hier eine interessante Story verfasst, die mit kleineren Abstrichen auch sehr gut inszeniert worden ist. Wer Krimis mag, die nicht nach "Schema F" ablaufen, der ist hier genau richtig! Der Link:
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