H.R. Giger´s
Vampirric Nr. 1
- Die verloren gegangene Kunst des Zwielichts -
- Das Federkissen -
(LPL Records)

Captain Blitz urteilt:

Ein Mann lernt die Familie Duvalle kennen, doch welches Geheimnis sie in sich trägt weiss er nicht...noch nicht! Er wird er immer tiefer in die Fänge dieser Familie gerissen und das Ende scheint nahe...

Eine junge Frau namens Alicia wird immer schwächer, sie ist an ihr Bett gebunden. Was für eine Krankheit quält sie? Wie kann es zur Blutarmut kommen, die immer stärker wird? Wird sie zu einem Vampir?

- Meinung -

Düstere Kurzgeschichten rund um die lichtscheuen Blutsauger, präsentiert und ausgewählt von H.R. Giger. Die erste Geschichte beginnt schleppend, entwickelt sich später dann aber doch zu einer relativ temporeichen Gruselei. Man darf anfangs also nicht zuviel erwarten und muss bis zum Ende aushalten, um dann doch noch mit einer dezenten Gänsehaut belohnt zu werden. Die zweite Geschichte ist blutiger, kommt schneller zur Sache, ist aber auch kürzer, was die rasantere Entwicklung erklären dürfte. Hier geht es nicht gerade zimperlich zu, dezenter Splatter wird geboten, unterm Strich sind dann aber so gut wie alle Aspekte des Grusels und des Horrors in diesen beiden Stories vereint und wissen den Freund solcher Unterhaltung kurzweilig in die Welt des Vampirismus zu entführen und das auf eine gelungene Art und Weise.

Lutz Riedel gibt Vollgas, anders kann man das nicht beschreiben. Seine Betonungen und Ausführungen sind eine wahre Wonne, Lars Peter Lueg holt alles aus ihm heraus (muss man das aus einem Profi wie Riedel noch?) und das Ergebnis ist einfach nur erstklassig. Wer Riedel in Reinkultur hören will, wie er mit dem Text mitgeht, Gefühle darbietet, der ist hier genau richtig und mit dieser Produktion hat er erneut seine Visitenkarte abgegeben und sich für weitere Arbeiten empfohlen, bitte mehr davon. Es zeigt aber auch, dass er nichts reissen kann, wenn der Text nicht viel her gibt, das war bei er dritten Folge der Bibliothek des Schreckens so, hier ist es genau umgekehrt. Lediglich die Vorworte von H.R. Giger, der dieser Reihe seinen zweifellos guten Namen verleiht, sind nicht das Gelbe vom Ei. Er liest seinen Text nur ab und sein Akzent jagt jedem Hörer einen Schauer über den Rücken. Alles hat halt auch seine Schattenseite...

Am Anfang gibt es das LPL-Jingle, zwischen und nach den Kurzgeschichten immer wieder mal ein paar Einspielungen von Musiker und Tontechniker Andy Matern, die viel Flair aufkommen lassen, doch man hätte ruhig auch mal während einer Geschichte was einspielen sollen, das wäre noch besser gekommen. Doch auch so geht es in Ordnung, es gibt von dieser Seite aus schlechtere Produktionen.

Vorweg sei gesagt, dass es sich hierbei nur um eine CD handelt, also wird von LPL mal ein neues Format ausprobiert. Dafür hat man den Preis aber auch sehr fanfreundlich gestaltet und dieser lädt zum Testkauf ein.

Der Anfang ist gemacht, ein guter Start und man merkt schnell, wo das Hauptaugenmerk ist. Solange die Vorlagen gut sind, so kann man auch von einer gelungenen Umsetzung sprechen, da man hier keine schlechten Sprecher einsetzt. Fragt sich nur, wann die erste nicht so gute Story kommt, hier ist es jedenfalls nicht der Fall, auf ganzer Linie feine Gruselunterhaltung, Giger hat eine gute Auswahl getroffen und LPL das Ganze top in Szene gesetzt. Bitte weiter so!

Der Link:
LPL Records

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