Alena (Ranja Bonalana) fehlen die Erinnerungen an ihr ganzes Leben, an ihre Vergangenheit. Nun sucht sie danach und dabei steht ihr ein gewisser Elmar Fuchs (Philipp Schepmann) zur Seite und nach und nach finden die beiden weitere Hinweise, die Alenas Existenz und Dasein erklären könnten. Diese Suche stellt sich aber nicht gerade als ungefährlich heraus und schon bald sind dem Duo fanatische Inquisitoren auf den Fersen. Werden sie dennoch an ihr Ziel gelangen können?

- Meinung -

Hurra, eine neue Vampirserie! Moment mal, wieso denn hurra? Grund zur Freude gibt es hier nämlich leider nicht mal ansatzweise. Die Story erinnert an Vampira, die Hexerin und Co. und das sind schon mal zwei warnende Beispiele, wie man eine Vampir-Story NICHT umsetzen sollte. Werden die Warnungen beachtet? Natürlich nicht! Trotz der recht kurzen und knackigen Spielzeit von ungefähr 46 Minuten zieht sich die dürftige Handlung heftigst in die Länge und man hat eher das Gefühl, dass es sich dabei um 460 Minuten handelt. Innovationen sucht man hier vergeblich, alles klingt wie bereits zig mal dagewesen und gehört und die obligatorischen, eher peinlich und prepubertär anmutenden Sexszenen tragen ihr Übriges dazu bei. Wer auch immer bei der Romantruhe auf den Trichter kam, diese Serie in Hörspielform zu präsentieren, ist auf dem falschen Dampfer und hatte in diesem Fall keine gute Idee. Inhaltlich ist das hier schon mal absolut schwach und es geht nicht mal darum, ob es von Vampir Gothic noch eine weitere Folge geben sollte, sondern ob es die gesamte Serie überhaupt geben sollte. Davon mal ab, was soll der Serientitel überhaupt bedeuten? Vampir Gothic? Entweder Vampire Gothic oder Vampir Gotik! Wie dem auch sei, noch schlechter macht es den dürftigen inhaltlichen Teil sowieso nicht.

Die Sprecherinnen und Sprecher leisten Dienst nach Vorschrift, also immerhin etwas. Dennoch bleibt das Problem, dass sich die Uninspiriertheit der Geschichte auf ihre Darbietungen niederschlägt und es den Eindruck hat, als würde das Pensum einfach nur runtergekurbelt werden. Da bringt es auch nichts, dass die Riege doch ziemlich namhaft ist, aber Namen sind halt nicht alles, wie diese Produktion beweist. Als Erzähler führt Bodo Primus souverän durch die dünne Handlung, aber das ist auch keine Kunst, diese Funktion liegt ihm einfach, aber auch er haut hier keine herausragende Performance raus. Ranja Bonalana spricht die Hauptrolle ganz gut, sie ist lange genug im Geschäft, da sollte das auch der Fall sein und sie hört man eigentlich immer ganz gerne. Dazu Philipp Schepmann, ebenfalls ein Routinier wie er im Buche steht und auch er überzeugt, ohne aber zu glänzen. Der Rest der Truppe liest sich auch gut und namhaft, uninspirierte Leistungen hin oder her, Andreas von der Meden, Reent Reins, Bernd Vollbrecht, Marie Bierstedt, Michael Pan, und Co. hört man dennoch immer wieder gerne, auch wenn ihr Können hier verschenkt wirkt.

Die Untermalung klingt wie von der Stange, 08/15-Geplärre, das keine Atmosphäre erzeugt und zu jedem Zeitpunkt absolut austauschbar rüberkommt. Da hätte man sich deutlich mehr Mühe geben müssen, wenn man die Hörerschaft in die Welt der Vampire eintauchen lassen möchte. Grusel kommt hier zu keinem Zeitpunkt auf und auch sonst ist von der passenden Stimmung nichts zu spüren.

Wenn einmal der Wurm drin ist, dann aber richtig und ein Blick auf die Hülle zeigt es sofort, das Inlay ist fehlerhaft. Das ändert zwar nichts am Hörspiel und der Produktion an sich, hinterlässt aber dennoch keinen guten Eindruck.

Da fragt man sich ernsthaft, warum sich die Veröffentlichung immer wieder hingezogen hat. Die Zeit hat man anscheinend nicht sinnvoll genutzt, denn die Story ist mehr als mager und das Hörspiel wirkt wie runtergekurbelt. Außerdem habe ich mich immer wieder gefragt, ob dieses Hörspiel ernst gemeint ist. Wobei es wohl auch nur schwer als Comedy durchgehen dürfte. Wie dem auch sei, diese Serie braucht meiner Meinung nach niemand!

Der Link:
Romantruhe

Bei Amazon kaufen: