Sam (Katharina Wackernagel) begibt sich in Begleitung ihrer Schwester Jule (Emily Behr) zu einer Casting-Show und sie will dort ihr Talent unter Beweis stellen. Doch es gibt Probleme, denn der Ausrichter des Castings treibt ein dreckiges Spiel, doch was sind seine genauen Absichten? Wird Sam auf diesen schmierigen Kerl reinfallen oder können ihre neuen Freunde ihr beistehen und dem Casting-Chef das Handwerk legen?
- Meinung -
Oh Gott, was zum Henker ist das??? Eine pseudo-coole Version von TKKG, die total derbe urban styles kickt und weiss, wie man taff durch diese voll krasse Welt geht? So ähnlich mögen sich die Erfinder dieser krampfhaft modernen Reihe das gedacht haben, sind dabei aber weit über das Ziel hinausgeschossen und so wirkt die Art der Hauptcharaktere total aufgesetzt. Die Story der ersten Folge ist auch sehr konfus und das Thema Casting-Shows ist schon im TV übermässig vorhanden, warum dann noch als Hörspiel? Davon ab, man versucht den Chef des Castings hängt man zuviel an, erstens will er abzocken, zweitens vergreift er sich an jungen Mädchen, weniger wäre hier mehr gewesen und man fragt sich, ob der letzte Storypunkt überhaupt was in Hörspielen zu suchen hat. Zusätzlich stören noch ein paar Charakterisierungspunkte (stereotype Figuren als "Helden"), diverse dumme Sprüche (mit rassistischen Tendenzen), wie man es teilweise auch von TKKG her kennt und hier und da zieht sich die Handlung einfach zu stark, als dass Spannung in irgendeiner Form aufkommen könnte. Es gibt also noch genug Baustellen, an denen man Verbesserungen durchführen kann, wenn man es mit einer neuen Jugendserie ernst meint.
Können wenigstens die Sprecher das Desaster namens Handlung eindämmen? Nein, das können sie leider in keinster Weise, denn entweder wirken sie total unmotiviert oder sie machen Fehler, die man vermeiden könnte. Diese zeigen sich z.B. in vorgetäuschten Akzenten, die dann wieder fallen gelassen werden, nur um sie dann später wieder aufzugreifen. Entweder ganz oder gar nicht, da hat die Regie gepennt! Es verwundert schon etwas, warum hier teilweise gestandene Schauspieler, Synchronsprecher und hörspielerfahrene Profis so untergehen könnten. Katharina Wackernagel und die Familie Kwasniewsky-Artajo wirkt zu keinem Zeitpunkt souverän oder überzeugend. Die Einzige, der man ein Bemühen bescheinigen kann ist Emily Behr als Jule, auch wenn sie die "taffe Braut" teilweise zu überzogen spricht und dieses overacting nervt ab und zu mal. Die Reihe kommt übrigens ohne Erzähler aus, aber es funktioniert und er würde vermutlich auch nur stören.
Die Musik ist ein zweischneidiges Schwert, es gibt keine Einspielungen, wie man sie von anderen Hörspielen her kennt. Es gibt nur Musiken, wenn sie in den diversen Szenen eingespielt werden, also wenn es zum Casting geht, USK im Neon Döner sind oder andere Kulissen besucht werden. So kann man sagen, dass die Stücke passend sind und genug Atmosphäre entsteht, was einen der wenigen Pluspunkte dieser Produktion darstellt. Effekte und Geräusche gibt es auch, die sind ebenfalls passend und die Untermalung geht somit absolut in Ordnung. Das Titellied von Charnell and the Black Cherries gefällt mir persönlich sehr gut, am Anfang geht es eher in die Richtung Hip Hop und wenn es das Hörspiel abschliesst und am Ende nochmal eingespielt wird, dann geht es in die Richtung Crossover.
Die Aufmachung kommt im Pseudo-Manga-Style daher, was zur Zeit leider absolut hip und trendy ist, aber in diesem schrecklich billig aussieht. Mag sein, dass es zur Serie und zur Zielgruppe passt, doch die Ausführung ist total daneben. Lediglich das Logo kann überzeugen, passt und weiss zu gefallen.
Ein Auftakt, wie er schlechter nicht sein kann und der Hörer fragt sich, welcher Mensch diese Serie braucht. Sie ist moderner als alle bisherigen Jugendserien, keine Frage, doch ihre Art ist leider zu aufgesetzt, als dass sie glaubwürdig wirkt. Potential ist da, das will ich USK ganz bestimmt nicht abstreiten, aber so wird das nichts. Die Story läuft ins Nichts, der Hörer lernt sowieso nichts dabei und ob die Zielgruppe erreicht wird ist auch fraglich. So lockt man niemanden von seiner PS2 weg, das ist sicher!
Die Serie:
USK
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