John Updike
- Die Witwen von Eastwick -
(argon)

Captain Blitz urteilt:

25 Jahre sind vergangen, seitdem die Hexen Alexandra, Jane und Sukie wilde Orgien mit Darryl van Horne feierten und dessen Favoritin ermordeten. Diese Zeiten sind nun vorbei, doch nun sind die drei wieder vereint und verwitet und der gemeinsame Weg führt sie zurück nach Eastwick. Doch von einer schönen Reise in die Vergangenheit mit ist nichts zu spüren, denn es wird gefährlich, denn jemand hat noch eine alte Rechnung mit ihnen offen, doch wer ist der Unbekannte? Oder ist es gar ein alter Bekannter?

- Meinung -

Den Film basierend auf John Updikes Buch "Die Hexen von Eastwick" dürften die meisten wohl kennen und nach einem satten Vierteljahrhundert geht das Abenteuer für die Hexen, die nun auch noch Witwen sind, weiter. Was wird geboten? Die Hexen sind einfach nur gealtert, es geht nicht mehr so wild zur Sache, sondern beinahe schon behäbig. Sobald der Gegner aber in Erscheinung tritt, gewinnt die Geschichte deutlich an Fahrt, wird spannend und man fragt sich, wohin die Reise für die Witwen gehen wird. Am Anfang war der Ton noch relativ normal, manchmal einfach typisch amerikanisch, Updike berichtet mitten aus dem Leben und so lebendig ist auch die Wortwahl, bis sie dann später regelrecht obszön und vielleicht sogar zu derbe wird, warum auch immer. Weniger wäre in dem Fall mehr gewesen und zum Schluss hatte ich auch eher das Gefühl einer gewissen Lehre und die Frage kam auf, was dieser Nachfolger jetzt eigentlich gebracht hat. Vermutlich schrieb John Updike diesen, um den Hexen und auch sich selbst Ruhe zu gönnen.

Joachim Kerzel ist der Erzähler und dies hier dürfte eines der ersten Werke nach seiner langen Zwangspause sein, doch er zeigt sich direkt wieder von seiner besten Seite und man zu keinem Zeitpunkt überhaupt das Gefühl, dass dieser "Hörbuchpate" auch nur eine Sekunde weg war. Bravourös und meisterhaft führt er unter der Regie von Torsten Feuerstein 534 Minuten lang durch die Handlung und durch seine Performance hält er die Hörerschaft definitiv bei Laune. Mit einem anderen Sprecher wäre die ganze Angelegenheit vermutlich nur halb so unterhaltsam gewesen und hätte sich gezogen, doch mit Joachim Kerzel am Start brennt nichts an, sehr routiniert, überzeugend und mitreißend. Die Betonungen sitzen, er bringt viel Spiel in die Stimme, aber ich habe auch nichts anderes erwartet. Joachim Kerzel is back!

Da bedarf es auch absolut keiner Untermalung, egal in welcher Form auch immer, mit Joachim Kerzel in Reinkultur lässt sich auch so bestens leben und die Handlung sorgt für zusätzliche Atmosphäre, wenn John Updike von den Orten berichtet, an die die Witwen reisen.

Eigentlich keine schlechte Angelegenheit, aber schwer zu empfehlen. Fans des ersten Buches dürften sich gut unterhalten fühlen und mit den Witwen eine Reise in die Vergangenheit machen und prächtig vorgelesen wird das Hörbuch ebenfalls, von daher kann man ruhig zugreifen, wenn man sich für die weiteren Erlebnisse der Hexen von einst interessiert!

Der Link:
argon

Bei Amazon kaufen:

Zurück