Uwe Wöllner ist ein Loser wie er im Buche steht, denn anders kann man einen Mann im Alter von 31 Jahren, dessen bester Kumpel satte 12 Jahre alt ist, nicht bezeichnen. Uwe kriegt nichts auf die Kette, liegt seinen Eltern nur auf der Tasche und dann passiert auch noch das Unglück, seine Mutter stirbt. Ein tragischer, aber auch sehr ungewöhnlicher Sportunfall hat sie dahingerafft und Vater Wöllner hat genug von den Eskapaden seines Sohnes. Uwe soll arbeiten gehen und was erreichen! Gesagt, getan und eine Ausbildung bei einem Bestattungsunternehmen in Angriff genommen und dann auch noch die Traumfrau in einem Bordell kennengelernt. Es läuft doch alles super für Uwe, oder?

- Meinung -

Christian Ulmen beweist, dass er auch als Autor was auf dem Kasten hat und er schickt nun seine Schöpfung Uwe Wöllner, den man unter anderem auch aus der Serie "Mein neuer Freund" kennen dürfte, ins literarische Rennen. Hier liegt nun das ungekürzte Hörbuch vor und was wird uns geboten? Skurrile, teilweise bizarre und makabere Unterhaltung, aber insgesamt doch urkomisch und sehr witzig. Doch wer hier denkt, dass nur Klamauk am laufenden Band geboten wird, der irrt sich, denn Ulmen hat sich durchaus Gedanken gemacht und Uwe Wöllner ein Leben gegeben, das sich nun entwickelt und er erlebt ein regelrechtes Abenteuer, das vor ungewöhnlichen Situationen nur so strotzt und daraus auch seinen Reiz bezieht. Fans von Christian Ulmen im Allgemeinen oder der Serie "Mein neuer Freund" und Uwe Wöllner im Besonderen dürften sich von der Story, die in 268 Minuten erzählt wird, jedenfalls schon mal gut unterhalten fühlen.

Nach ein paar Minuten dachte ich erst "Nee, zu anstrengend, das machst Du jetzt aus!", denn Christian Ulmen liest als Uwe Wöllner, er spricht so wie er den Charakter auch in der TV-Serie reden lässt. Wie gesagt, das ist anfänglich unglaublich anstrengend und zehrt regelrecht an den Nerven, doch mit der Zeit gewöhnt man sich dran und es stört einen nicht mehr, im Gegenteil, es macht die ganze Angelegenheit sogar authentischer. Ulmen macht das auch ziemlich gut, denn er spricht nicht nur wie Wöllner, der klingt nur so, wenn er auch zum Einsatz kommt. Andere Charaktere werden auch in einem anderen Ton zum Leben erweckt, da ist viel Spiel in Ulmens Stimme und das macht schon Laune ihm dabei zu lauschen.

Keine Musiken oder Geräusche, keine inszenierte Lesung, doch all das braucht man nicht, denn auch so kann man von einer ausreichenden Atmosphäre sprechen und es wird die richtige Stimmung durch Ulmens starke Darbietung erzeugt.

Man sollte schon ein Fan von Christian Ulmens TV-Sendung sein, um mit Uwe Wöllners schräge Abenteuer etwas anfangen zu können, soviel ist sicher. Wenn das der Fall ist, dann kann man sich schon mal auf lustige Sprüche, einige Gags und bizarre Szenen gefasst machen und auf jeden Fall zugreifen!

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