Drei verschiedene Schicksale in der Hauptstadt, es ist eine Silvesternacht in Berlin. Audrey, Ella und Jan (Julia Hummer, Vera Teltz und Tom Schilling) erleben diese Nacht auf völlig unterschiedliche Art und Weise, dennoch gibt es Berührungspunkte und Überschneidungen. Was erleben diese drei Individuen? Was macht diese Silvesternacht so besonders für sie? Wird der Rutsch ins neue Jahr für alle erfreulich ablaufen?
- Meinung -
Diese Geschichte aus Johanna Steiners Feder ist ganz klar was fürs Herz und zielt nicht auf packende Unterhaltung ab. Spannung wird hier zwar auch generiert, aber auf ganz andere Art und Weise, hier geht es um Schicksale, Erlebnisse, das Leben und den Umgang miteinander und das alles in einer Silvesternacht. Wer also einfach mal die Seele baumeln lassen möchte und hören will, was diesen drei absolut unterschiedlichen Leuten wiederfährt, der kann das hier knapp über eine Stunde lang machen und sich treiben lassen. Ist die Geschichte neu, gab es sowas noch nie? Das würde ich zwar eher verneinen, aber ähnlich gelagerte Geschichten mag es schon in Filmform gegeben haben, aber hier geht es ja ums Hörspiel und das ist wiederum eine ganze eigene Sache. Kurzweilig und interessant erzählt, inhaltlich gibt es jedenfalls nichts zu beanstanden.
Das gilt auch für die Sprecherriege, hier gibt es nichts zu meckern und es wurde sehr viel Wert auf authentische Performances gelegt. Die werden durch die Bank geboten und das ist auch eine der Stärken dieses Hörspiels und da kann man Johanna Steiner nur ein großes Kompliment machen, eine tolle Regieleistung. Die Sprecherinnen und Sprecher dürften es ihr aber auch leicht gemacht haben, denn sie sind alle Könner und sprechen nicht zum ersten Mal in einem Hörspiel mit. Fritzi Haberland, Julia Hummer, Tom Schilling, Vera Teltz, Sascha Rotermund, Asad Schwarz-Msesilamba und einige mehr, das sind schon Hausnummern, die für Qualität und sehr gute Leistungen stehen. Das ist hier nicht anders und so kann man sich schon mal darauf einstellen, dass die Geschichte auch bestens transportiert und dargeboten wird.
Für den guten Ton sorgt der "Haus- und Hofmusiker" der Lauscherlounge, Dirk Wilhelm. Der bringt auch all seine Erfahrung mit ein und packt das Hörspiel in den passenden Klangmantel und auch die Geräuschkulisse ist genau richtig, auch in der Hinsicht lässt sich wenig kritisieren. Als "Bonus" gibt es noch einen Song von Olli Schulz, der durchaus gute Laune verströmt und als "Hymne" dieses Hörspiels betrachtet werden kann.
Wie gesagt, man muss wissen, dass das Hörspiel hier eher etwas fürs Herz ist und wer Weltraumschlachten, einen Thriller, gruselige Monster oder sonstwas erwartet, der ist hier schlicht und ergreifend falsch. Wer aber ein Hörspiel mit Gefühl sucht und mehr über das Schicksal dieser drei Menschen erfahren möchte, der bekommt einiges geboten.
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