James Twining
- Das geheime Siegel -
(Lübbe Audio)

Captain Blitz urteilt:

Tom Kirk ist wieder da und er hat einen neuen Auftrag. Verschiedene Fäden scheinen zu einem großen Fall zusammenzulaufen und alles deutet darauf hin, das jemand die legendäre Mona Lisa stehlen will. Das klingt nach einer Menge Arbeit, doch damit nicht genug, es scheint nämlich so zu sein, dass die ganze Angelegenheit auch irgendwie mit Toms Vergangenheit zu tun hat. Wird er diesen spektakulären Kunstraub verhindern können oder machen ihm die Umstände einen Strich durch die Rechnung?

- Meinung -

Fing der Charakter Tom Kirk anfangs noch als regelrechter "Bad Guy" an, der aber auch Herz besaß und mit dem man mitfiebern konnte, so nahm im zweiten Fall eine Entwicklung seinen Anfang, die hier ihre Fortsetzung findet, nämlich die Verweichlichung des Titelhelden. In einer Szene kommt er mal richtig aus sich heraus, doch auf die gesamte Story gerechnet ist das einfach viel zu wenig. Kirk wird immer massenkompatibler und ich hatte die ganze Zeit das Gefühl über, dass Twining seine Bücher nur auf die große Leinwand bringen will, darunter leidet sein Protagonist aber gewaltig. Das Abenteuer an sich geht in Ordnung, da nehmen sich alle drei soweit nichts und es wird solide Unterhaltung geboten, das größte Manko ist und bleibt die Charakterentwicklung Tom Kirks.

An Stephan Beson soll es nicht liegen, dass dieses Hörbuch nicht so gut rüberkommt. Er erledigt seinen Job wieder mal sehr gewissenhaft und überzeugen, er betont wirklich gut und er wirkt sehr motiviert. Er hat die beiden vorherigen Fälle sehr gut eingelesen und auch hier ist das nicht anders. Auf Benson kann man somit eigentlich immer setzen, wenn sein Name auf einer Produktion prangt, dann darf mit einer gelungene Performance gerechnet werden.

Keine Untermalung, weder in Form von Musiken, noch als Geräuschkulisse, eine reine Lesung. Damit kann man leben, das konnte man bei dieser Reihe immer und auch diesmal ändert sich das absolut nicht. Eine Inszenierung hätte dem Hörbuch zwar eine dichtere Atmosphäre verliehen, aber nicht das Hauptproblem gelöst.

"Die schwarze Sonne" war schon ein wenig schwächer als der Erstling, hier geht es noch ein Stück weiter bergab und das ist einfach schade. In Tom Kirk steckt soviel Potential, James Twining scheint es aber nicht wirklich nutzen zu wollen und er macht lieber einen 08/15-Typen aus ihm, der nicht mehr so begeistern kann, wie es am Anfang der Fall war. Wer unbedingt einen Krimi um Kunstdiebstähle braucht, der kann hier zwar zugreifen, durch und durch empfehlenswert ist diese Produktion aber leider nicht.

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