Tom Sawyer und sein bester Freund Huckleberry Finn erleben immer wieder einige Abenteuer, mal sind diese witzig und aufregend, dann wiederum eher ziemlich gefährlich. Vor allem dann, wenn es gegen zwielichtige Ganoven geht, man Zeugen eines Verbrechens wird, sich auf Schatzsuche begibt und auch sonst haben die beiden Lausbuben stets alle Hände voll zu tun und stecken ihre Nasen in fremde Angelegenheiten!
- Meinung -
Oetinger-audio setzt seine Reihe von Klassikervertonungen der Kinder- und Jugendliteratur fort und diesmal schickt man Mark Twains "Tom Sawyer" ins Rennen und erneut stammt die Adaption von Frank Gustavus. 304 Minuten lang lauscht man den Abenteuern von Tom Sawyer und Huckleberry Finn, von Langeweile gibt es hier keine Spur und mir hat diese Adaption von inhaltlicher Seite aus schon mal ziemlich gut gefallen. Sicher, wenn es eine grandiose Hörspielfassung mit einer noch längeren Spielzeit gibt, wer braucht da eine derartige Lesung, diese Frage wird bei dem einen oder anderen aufkommen und direkt beantworten wird man sie wohl kaum. Diese Umsetzung hier hat jedenfalls auch ihre Daseinsberechtigung, denn es gibt durchaus Hörer, die eine Lesung vorziehen und für die dürfte diese Adaption genau richtig sein.
Dafür sorgt Jona Mues, der den Stoff erstklassig vorträgt und eine sehr ansprechende Leistung abliefert. Schön, wie er den Charakteren einen eigenen Klang verleiht, egal ob es die Jungs, die Ganoven, die Männer oder Frauen sind, hier lebt jede Figur wunderbar auf und man kann sich alles ohne Probleme vorstellen und man ist stets im Bilde. Das schafft nicht jeder Sprecher, Jonas Mues gelingt dies aber im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch, was auch für die Regie in Form von Frank Gustavus spricht. Außerdem hat Mues den Vorteil, dass seine Stimme noch recht jugendlich klingt und so erst recht sehr gut zu den Hauptcharakteren passt und um die Erwachsenen zu sprechen muss er seine Stimme logischerweise nicht verstellen. Das ist nur bei den Frauen nötig und auch da muss er nur Nuancen ändern, um einen passenden Klang zu erzeugen. Bleibt festzuhalten, dass dies hier eine sehr gute Vorstellung ist, die keine Wünsche offen lässt.
Wie bei den vorherigen Klassikervertonungen gibt es auch diesmal wieder Musikeinspieler, die in diesem Fall von Andreas Manhart kommen. Diese passen absolut zur Handlung und erzeugen die richtige Stimmung, die Region um den Mississippi lebt hier gekonnt auf und besser könnte die Atmosphäre wohl kaum sein.
Wer eine ansprechende Lesefassung dieses Stoffes sucht, der ist hier an der richtigen Adresse und mir hat diese Umsetzung sehr gut gefallen. Auf diesem Niveau darf es gerne mit den Klassikervertonungen aus dem Hause Oetinger-audio weitergehen, eine rundum gelungene und empfehlenswerte Produktion!
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