Olga, Mascha und Irina (Anneliese Stoeckl, Käthe Gold und Dinah Hinz) und ihr Bruder Andrej (Heinrich Schweiger) leben in der russischen Provinz, doch dort gibt es nichts, was sie irgendwie auch nur annähernd begeistern kann. Der große Wunsch aller ist die Rückkehr in die Heimatstadt Moskau, doch das ist nicht so einfach. Die Schwestern hoffen, dass sie mit den Offizieren, die in ihrem Haus ein und aus gehen, eines Tages nach Moskau gehen können, doch auch das erweist sich ebenfalls als schwierig.
- Meinung -
Anton Tschechows Klassiker wird hier in einer Adaption präsentiert, die sich 1961 drei Sender geteilt haben. Der SWF (heute SWR), der ORF und das Schweizer Radio ließen damals Gert Westphal dieses Werk adaptieren und er hat in ca. 85 Minuten das Schicksal der drei Schwestern aufgearbeitet. Eine recht kurzweilige Umsetzung und hier werden eine ganze Menge Facetten wiedergegeben, mal geht es traurig und dramatisch zu, dann gibt es auch mal ein paar unterhaltsame und humorige Momente, die sich aber doch stark in Grenzen halten. Alles in allem ist dies schon ein recht bedrückender Stoff, also kein Spaß für zwischendurch, aber das sollte jedem klar sein, der hier zugreift. Das damalige Leben und die Motivation der Schwestern kommt gut rüber und das ist im Endeffekt was zählt.
Von den Sprecherleistungen eine rundum gelungene Sache und es verwundert nicht, denn Bearbeiter Gert Westphal tritt hier auch als Regisseur in Erscheinung und dürfte somit am besten wissen, wer wie welchen Charakter zu sprechen hat und diesen rüberzubringen hat. Doch wie gesagt, das gelingt allen bestens, beanstanden kann man im Prinzip nichts. Mischen hier bekannte Namen mit, die auch dem heutigen Publikum noch was sagen könnten? Ja, allen voran wohl Matthias Fuchs, der der zweite Erzähler bei den drei Fragezeichen war und hier eine Nebenrolle hat. Wie dem auch sei, das dürfte nicht die anvisierte Zielgruppe sein und die hier eingesetzen Sprecherinnen und Sprecher gehen bestens zu Werke und stellen ihr Können unter Beweis.
Eine sehr dezente und zurückhaltende Untermalung, aber da muss man wohl einfach wieder an das Alter der Produktion erinnern. Zu dieser Zeit hatte eine pompöse Untermalung halt nicht wirklich Priorität, da wurden eher ruhigere Klänge angeschlagen. Diese fallen zweckerfüllend aus und werden passend eingesetzt, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Wer eine Hörspieladaption des Tschechow-Werkes sucht, der ist mit dieser hier gut beraten, handwerklich absolut solide, da gibt es nichts zu meckern. Über den Inhalt kann man sich da nicht wirklich ein Urteil erlauben, wer jedenfalls eine Literaturumsetzung sucht, der wird sicherlich nicht enttäuscht werden.
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