Der Trek nach Westen Nr. 1
- Die Jagd auf Bill Buffalo -
(Lauscherlounge)

Captain Blitz urteilt:

Ein Trek will sich auf den Weg nach Westen begeben und angeführt von Tayler Hackford (Hans Werner Bussinger) schliessen sich ihm so illustre Gestalten wie z.B. Joe Jackson und Bill Bufallo (Hubertus Bengsch und Gerrit Schmidt-Foss) an, die vermutlich keine reine Weste haben. Geht das mit diesen Leuten gut oder kann deren Absichten den Trek gefährden? Indianer, Abenteuer und blaue Bohnen, der Wilde Westen bebt!

- Meinung -

Was für ein Spass, eine witzige Western-Geschichte in einer Live-Bearbeitung, also gibt es eine Rahmenhandlung, die aber immer wieder das "Opfer" von Improvisation und Situationskomik wird. Es wird also nie langweilig, jeden Moment kann es komisch werden und spassig ist die Umsetzung allemal. Die erwähnten improvisierten Momenten resultieren logischerweise dann, wenn sich die Sprecher von der Vorlage lösen, das aber trotzdem "in character" machen, ihren Rollen also treu bleiben und hier spielen sowohl die Sprecher, als auch die Vorlage (die die witzigen Charaktere beinhaltet) ihre Stärken aus. Die Reihe bietet einiges an Potential und man kann hier von einer Art "Western Soap" sprechen, deren Entwicklung der Hörer gespannt verfolgt.

Die meiste Zeit über sind die beteiligten Sprecher ja bemüht ihren Text fehlerfrei rüberzubringen, was aber nicht immer gelingen will und genau das sind die Momente, die zu unfreiwilliger, aber grandioser Komik führen. Da zwingt ein Hubertus Bengsch mal kurz Gerrit Schmidt-Foss seinen Text richtig aufzusagen und man kann sich als Hörer vor Lachen kaum noch halten. Ernst betrachtet sind die Leistungen an sich natürlich erstklassig, aber vom komischen Standpunkt her sind die Fehler umso amüsanter, sozusagen Versprecher, die nicht zu Outtakes geworden, sondern drin geblieben sind und das ist auch besser so. Hier zeigen die Profis der Berliner Synchronszene, was sie in einer derartigen Produktion drauf haben und unter ihnen befinden sich Oliver Rohrbeck (hauptsächlich als ausführendes Organ tätig), Hubertus Bengsch, Gerrit Schmidt-Foss, Hans Werner Bussinger, Ranja Bonalana und einige andere, was sie können und das ist nicht gerade wenig.

Passende Klänge sind dabei, doch die rücken in den Hintergrund, denn die Effekte sind um einiges wichtiger, denn die sind ebenfalls live eingespielt worden und zwar von Peter Klinkenberg. Der Name klingt bekannt? Sollte er auch sein und zwar für Fans der Drei Fragezeichen, ist er doch Effekt-Guru der Reihe und war auch bei der Live-Tour dabei. Er macht auch hier einen ganz ausgezeichneten Job und seine Darbietung ist einfach beeindruckend.

Ein eigenwilliges Design, was auf der einen Seite schon etwas billig wirkt, kommt die CD doch in einem simplen Pappschuber, der wie auf die Schnelle zusammengeklebt wirkt. Das "Schmankerl" ist ein Feature, das man von keinem anderen Hörspiel kennt und zwar eine ausziehbarer Pappstreifen, der anscheinend in mindestens zwei Varianten vorliegt. Ich bin im Besitz des ausziehbaren Cowboys, der ein Einschussloch präsentiert, es gibt aber auch eine Version, die ein Pferd darstellt (siehe Covergrafik). Wie dem auch sei, das Design hat was, aber sonderlich edel wirkt es auch nicht.

Diese Produktion hat was und es ist ein toller Auftakt zu einer interessanten Serie. Oliver Rohrbecks Idee kann sich hören lassen und weitere Folgen sind absolut willkommen und Nachschub steht schon in den Startlöchern. Man darf gespannt sein, wie es mit dem Trek weitergehen wird und wer es lustig und teilweise improvisiert mag, der sollte nicht nur mal reinhören, sondern gleich kaufen.

Der Link:
Lauscherlounge

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