Wann wird Jonathan Drake (Jens Wesemann) endlich Antworten auf die zahlreichen Fragen finden, die ihn seit geraumer Zeit plagen? Wer oder was ist der Traumwandler? Was hat es damit auf sich, dass er andauernd seine Mutter (Anja Topf) sieht und diese ihm erscheint? Was hat sie gegen Betty Cross (Julia Casper)? Wird es Jonathan gelingen, doch noch die Antworten zu finden oder verliert er einfach nur langsam den Verstand?
- Meinung -
Lange hat es gedauert, doch nun ist endlich der dritte Teil der sechsteiligen Miniserie aus der Feder von Markus Winter erschienen. Sicherlich wird man die vorherigen beiden Folgen hören müssen, um wieder den Zugang zu den Erlebnissen Jonathan Drakes zu finden, aber das sollte dann auch leicht gelingen. Die gute Stunde Mystery geht jedenfalls zügig rum, lediglich hier und da hat mich die etwas gestelzte und teilweise unnatürliche Sprache gestört, da muss noch mehr an den Dialogen gefeilt werden, damit man sie vollständig den Charakteren abkauft, aber das kann ja noch in der zweiten Hälfte der Serie passieren bzw. das sollte es auch. Hier und da wünscht man sich zwar etwas mehr "Fleisch" an der Story und es dürfte gerne etwas zügiger voran gehen, denn man tappt noch ziemlich im Dunkeln, ansonsten gibt es wenig zu beanstanden. Inhaltlich eine solide Angelegenheit, die Mystery-Freunden gefallen dürfte.
Die Sprecherriege ist recht namhaft, jedenfalls in den diversen Nebenrollen, die Hauptrollen werden nur bedingt von bekannten Stimmen vorgetragen. Jens Wesemann hinterlässt einen durchaus guten Eindruck, gelegentlich wünsche ich mir aber etwas mehr Spiel in der Stimme. Das gilt auch für Julia Casper, die aber für mich einen minimal besseren Eindruck als ihr Kollege hinterlässt. Mit Gästen wie Thomas Karallus, Michael Grimm, Jens Wendland, Wolf Frass, Erik Schäffler und Co. brennt dann aber wiederum auch nicht viel an, auch mit diesem Bereich kann man gut leben, da lassen sich nur Kleinigkeiten verbessern.
In Sachen Sound wird einiges geboten, da werde einige unheimliche Momente geboten und man weiß stets, wann man Schock- und Gruseleffekte einsetzen muss und wann Musik für die passende Stimmung benötigt wird. Da leisten Mario Cuneo und Josko Kasten auch diesmal wieder ganze Arbeit, alles in bester Ordnung.
Eine gute Fortsetzung der Serie, auch wenn man mächtig am VÖ-Rythmus schrauben muss. Alle paar Jahre eine weitere Folge kann man sicherlich nicht nochmal erlauben, aber das wird man im Hause iListen ganz sicher auch selber wissen. Für Fans der Serie auf jeden Fall interessant, aber Neulingen wird man es sicherlich nicht verübeln können, wenn sie warten bis alle Folgen erschienen sind.
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