Traumwandler Nr. 1
- Saat -
(iListen)

Captain Blitz urteilt:

Jonathan Drake (Jens Wesemann) wird von Träumen und Visionen geplagt, doch sind es wirklich nur Träume? Immer wieder tauchen nämlich Fragmente daraus in der Wirklichkeit auf und Jonathan fragt sich, as es damit auf sich hat. Wird er vielleicht auch nur verrückt? Sein Freund Tim Carter (Jens Wendland) kann ihm nicht helfen, denn er sieht nicht die Gestalt, die Jonathan sieht und die Sitzungen mit Dr. Seward (Thomas Karallus) bringen ihn ebenfalls nicht weiter. Wird er dennoch eine Erklärung für sein Probleme finden?

- Meinung -

Der Auftakt der neuen Serie von Delicious Media Productions aus der Feder von Markus Winter, der für die Dr3i damals eine Geschichte beigesteuert hat, nämlich den "Jahrhundertstein". In diese Richtung geht es diesmal nicht, Mystery mit leichten Grusel-Einschlägen ist nun an der Tagesordnung und das wird hier auch geboten. Ein spannendes, unheimliches Setting, interessante und teilweise auch sympathische Charaktere und man weiß noch nicht so genau, in welche Richtung es eigentlich gehen wird. Deshalb lässt sich ein endgültiges Urteil über die Handlung an sich im Prinzip noch nicht fällen, aber das Ziel ist insofern erreicht worden, dass die Hörerschaft "angefixt" ist und wissen will, wie es mit Jonathan Drake und Co. weitergehen wird. Gestört haben mich eigentlich nur die Namen an sich, die mir zu plakativ, stereotyp und nach Hollywood klingen, vor allem Jonathan Drake klingt nach dem neuesten Blockbuster-Helden, was auf den Hauptcharakter in dieser Serie absolut nicht zutrifft, da er eher ein verwirrter, gebrochener Mann ist, der nicht weiß, wie ihm gerade geschieht und wohin die Reise für ihn geht. Das ist im Endeffekt aber nur eine Kleinigkeit, denn das Gesamtwerk überzeugt soweit und inhaltlich ist der Auftakt schon mal gelungen, denn man möchte unbedingt wissen, wie es mit dem Traumwandler weitergehen wird.

Sprechertechnisch gibt es da schon eher etwas zu beanstanden, wobei sich auch die Kritik in Grenzen hält. Positiv muss man den Machern um Mario Cuneo anrechnen, dass man auf unverbrauchte, frische und größtenteils neue Stimmen setzt, auf der anderen Seite hört man aber den meisten auch an, dass sie nicht die große Erfahrung in diesem Bereich haben oder schlicht und ergreifend keine Profis sind. Totalausfälle gibt es glücklicherweise, da die meisten Amateure und Semi-Profis sich in Kleinstrollen tummeln, es fällt aber trotzdem auf und stört schon ein wenig, zumal in allen anderen Bereich bestens gearbeitet wurde. Ein "Knackpunkt" ist auch der Hauptsprecher Jens Wesemann, wobei ich ihm sicherlich nicht direkt eine schlechte Performance unterstellen will, aber er wirkt gelegentlich etwas hölzern und hüftsteif, was sich im Laufe des Hörspiel etwas legt, doch ein fader Beigeschmack bleibt leider. Vielleicht kriegt man das "Problem" mit den kommenden Folgen in den Griff, da ist durchaus Luft nach oben vorhanden. Ganz ohne bekannte Namen kommt die Produktion aber nicht aus, aber das ist auch gut so, denn ein paar bekannte Stimmen und Profis können nie schaden. Die sind mit Wolf Frass, Thomas Karallus und Martin Sabel vorhanden und dazu kommt noch, dass das Intro, wenn auch sehr kurz, von Joachim Kerzel gesprochen wird. Insgesamt eine solide Angelegenheit, aber wie bereits erwähnt geht da noch deutlich mehr.

Soundtechnisch wird dagegen aber alles richtig gemacht und das Sounddesign von Josko Kasten kann sich absolut hören lassen. Schöne Musiken, teilweise traurige, dann wieder düstere Klänge, Klavier und Gitarre werden hier gekonnt vereint, es wird definitiv das richtige Setting für eine derartige Geschichte geboten. Musiken und Geräusche werden passend und stimmungsvoll eingesetzt, da bleiben kaum Wünsche offen.

Der Start der Serie ist gelungen und selbst wenn es hier die eine oder andere Sache gibt, die sich verbessern lässt, so kann ich diese Folge allen Fans und Freunden von Mystery-Hörspielen absolut empfehlen. Ein schöner Auftakt und man darf gespannt sein, wie sich die Serie noch entwickeln wird.

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