Sandi Toksvig
- Hitlers Kanarienvogel -
(Oetinger-audio)

Captain Blitz urteilt:

Die Nazis maschieren in Dänemark ein und sorgen für Angst und Schrecken in der Bevölkerung. Dem 12-jährigen Bamse (Lukas Sperber) wird daher geraten, sich ruhig zu verhalten und keinen Ärger zu machen, da es sonst Probleme für die Familie und sogar für das ganze Haus geben könnte. Doch er kann natürlich nicht an sich halten und will gemeinsam mit seinem Freund Anton (Benedikt Bürk) den Soldaten Streiche spielen. Antons Familie rückt aber zusehends deutlicher ins Visier der Nazis und die Lage spitzt sich zu. Was nun?

- Meinung -

Sandi Torksvig hat ein sehr herzergreifendes und emotionsgeladenes Werk geschrieben, dass es in sich hat. Geschichten, die zur Nazizeit spielen, sind im Prinzip immer harter Tobak, hier ist das nicht anders. Familie Beilin befürchtet, von den Nazis deportiert zu werden und gemeinsam mit Familie Skovlund denkt man sich einen Plan aus, um sich vor den Soldaten in Sicherheit zu bringen. Es gibt einige Szenen, die zum Nachdenken anregen, doch auch mit Humor wird nicht gespart, was ich auch als wichtig empfinde. Selbst in noch so schweren Zeiten sollte man sein Lachen nicht vergessen und der Plan der beiden Familien ist eine äußerst amüsante Angelegenheit, ohne zu viel verraten zu wollen. Sanid Torksvig hat jedenfalls alles richtig gemacht, inhaltlich ist dieses Hörspiel eine rundum gelungene Sache mit viel Tiefgang, aber auch einem gewissen Unterhaltungsfaktor und diese Gratwanderung gelingt ihr scheinbar mühelos. Margit Kreß ist die Bearbeiterin und sie erzählt diese Story in knapp über 54 Minuten, also in einer Spielzeit, die nicht zu kurz und nicht zu lang ausfällt. In dieser Hinsicht darf man somit schon mal äußerst zufrieden sein, inhaltlich gibt es nichts zu meckern.

Das gilt auch für die Leistungen der Sprecherriege und auch für diese ist Margit Kreß verantwortlich, denn sie ist auch die Regisseurin dieses Hörspiels. Sie hat namhafte Sprecherinnen und Sprecher im Studio versammelt und da weiß man bereits von den Namen her, was einen hier erwartet. Hans-Peter Hallwachs ist der erzählende Großvater und der Mann ist einfach ein absoluter Routinier und Vollprofi, dem man immer gerne zuhört. Weitere Könner sind Lukas Sperber, Helmut Krauss, Samuel Weiss, Achim Buch, Andreas Pietschmann und viele weitere, doch auch die weniger bekannten Sprecherinnen und Sprecher überzeugen voll und ganz in ihren Rollen. Deshalb kann man nur positiv von dieser interessanten Mischung reden, das Gefüge stimmt bei den Besetzungen, da gibt es nichts zu meckern. Namhafte Routiniers und frische und unverbrauchte Stimmen, die ebenfalls ihr Können unter Beweise stellen, da macht das Zuhören Spaß.

Ein Vollprofi wie er im Buche steht, ist auch in Sachen Untermalung am Start, nämlich Henrik Albrecht. Der Mann hat schon mehrfach auf beeindruckende Art und Weise gezeigt, was er auf dem Kasten hat und viele traumhafte Klänge auf die Beine gestellt, das ist hier diesmal absolut nicht anders. Schöne Musiken, die stets die richtige Stimmung erzeugen oder die durch die jeweilige Szene entstandene Gefühlslage nochmal geschickt unterstreichen. Die Geräuschkulisse schafft es auch ohne Probleme, die Szenen und Handlungsorte zu vermitteln und somit ist in im soundtechnischen Bereich alles in bester Ordnung.

Ein wunderschönes Hörspiel, das ich absolut empfehlen kann. Es hat eine Geschichte mit Tiefgang zu bieten, dazu traurige und heitere Momente und die Umsetzung an sich lässt keine Wünsche offen. Somit kann die logische Konsequenz nur lauten: zugreifen!

Der Link:
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