Qui Xiao Long
- Tod einer roten Heldin -
(Der Audio Verlag)

Captain Blitz urteilt:

Die "rote Heldin" ist ermordert worden! Dabei handelt es sich um eine besonders tüchtige Arbeiterin, ein Vorbild für das Volk des kommunistischen Chinas. Wer hat diese bildhübsche Frau ermordert und vor allem warum? Der ermittelnde Oberinspektor Chen (Andreas Fröhlich hat die Fährte aufgenommen und will diesen Fall lösen, doch dabei wandert er auf einem sehr schmalen Grat, denn zum einen muss die politische Linie der Partei eingehalten werden und zum anderen gibt es einen Verdächtigen, der scheinbar in guten Kreisen verkehrt und der Sohn eines hochrangigen Parteimitgliedes ist. Chen werden Steine in den Weg gelegt, doch wird er es trotzdem schaffen den Mörder zu stellen?

- Meinung -

Sven Stricker hat sich das Werk Qui Xiao Longs vorgenommen und daraus eine Hörspieladaption für das Radio gemacht. Das merkt man der Produktion auch an, denn sie kommt relativ ruhig rüber und es wird hier besonders viel Wert darauf gelegt, dass die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in China dargestellt werden. Wer Action und Explosionen sucht, der ist hier an der völlig falschen Stelle. Es geht hier um besonders schwierige und brisante Ermittlungen und die Interaktion der Charaktere, was schon ziemlich spannend ist. Knapp über 100 Minuten feinste Krimiunterhaltung, packend inszeniert und relativ flott erzählt, trotz der ruhigen Züge der Geschichte. Inhaltlich und von der Bearbeitung her also schon mal absolut top.

Wie es nicht anders zu erwarten war, tummeln sich hier die Topsprecher. Dazu noch eine hervorragende Mischung aus absoluten Stars und relativ unbekannten, aber sehr talentierten Sprechern. Peter Fricke als Erzähler und Andreas Fröhlich als Oberinspektor Chen führen die Riege an und das machen sie mit all ihrer Souveränität und Erfahrung. Doch bei den beiden hören die großen Namen noch lange nicht auf, mit Antje von der Ahe, Christian Gaul, Rolf Marnitz, Hans Peter Hallwachs, Hans Teuscher, Peter Schiff und vielen weiteren geht es ebenso weiter. Insgesamt wird dem Hörer also eine tolle Besetzung geboten, die alles hält, was sie rein vom Papier verspricht, was natürlich auch an der Regie von Sven Stricker liegt.

Wie bereits erwähnt, eine Radioproduktion und diese kommen in den meisten Fällen immer sehr ruhig rüber. So ist es hier auch, dezente, aber stimmungsvolle Musikeinsätze prägen das Bild und wie es bei Sven Strickers Produktionen nun mal ist, kommt die Musik erneut von Jan-Peter Pflug. Der zeigt sich ebenfalls wieder von der souveränen Seite, trifft die richtigen Töne und entführt den Hörer nach China. In der Beziehung also auch eine rundum gelungene Produktion.

Eine richtig guter Krimi mit exotischer Kulisse und politischem Hintergrund, also keine 08/15-Story für zwischendurch. Für den "Tod einer roten Heldin" muss man Zeit und die richtige Stimmung mitbringen, dann wird jeder Hörer dementsprechend belohnt werden, wenn er sich auf dieses Werk einlässt. Genau richtig für einen ruhigen Krimiabend.

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Der Audio Verlag

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