Taran (Tim Sander) wird zum Hilfsschweinehirten ernannt und er soll auf Hen Wen, das Schwein mit hellseherischen Fähigkeiten, aufpassen. Genau damit beginnen die Probleme und ein großes Abenteuer erwartet Taran, denn es geht gegen den gehörnten König, der Hen Wen in seinen Klauen hält. Können Taran und seine Freunde etwas gegen den König ausrichten oder stehen sie auf verlorenem Posten? Noch nie zuvor hat sie so ein großes Abenteuer erwartet!
- Meinung -
"Taran und der Zauberkessel" dürfte vielen als Disney-Klassiker bekannt sein, doch da ging es nicht wirklich nah an der Vorlage zu. Man nahm die ersten beiden Folgen von Lloyd Alexanders Zyklus, klatschte sie zusammen und fertig ist das Fantasy-Abenteuer für Kinder. Hier geht es zwar immer noch relativ harmlos, aber man kann dieses Abenteuer eher Jugendlichen empfehlen und für Fans von Herr der Ringe dürfte der Auftakt zu dieser Reihe ebenfalls etwas sein. Burgen, Fabelwesen, Ritter, Monster usw. sorgen für das richtige Flair und die Bearbeitung darf als gelungen angesehen werden, denn Langeweile ist ein Fremdwort, was aber auch an der kurzen Spielzeit liegen kann. Dennoch geht es rasant, spannend und actionreich zu und somit sind alle guten Zutaten hier vereint.
Eine wirklich tolle Besetzung, die nicht nur große Namen dabei hat, sondern auch vielversprechende Talente, von denen man bisher noch nicht viel gehört hat. Tim Sander dürfte den meisten eventuell aus der Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" bekannt sein, doch man darf dann nicht sofort denken, dass er nichts drauf hat. Das Gegenteil ist der Fall und man sollte ihn ruhig öfter buchen, denn als Taran hinterlässt er einen sehr guten Eindruck und er ist ein talentierter Sprecher, der hier als Anti-Held glaubwürdig wirkt. Als Erzähler konnte man Jürgen Hentsch gewinnen, der seine Sache ebenfalls gut macht, er hat die passende, tiefe Stimme, wie sie für solche Geschichten wie geschaffen ist. Weitere namhafte Sprecher sind u.a. Tommi Piper, Joachim Kaps, Franz-Josef Steffens und Rolf Schult, der seiner Rolle als Dallben durch seine tolle Performance sehr viel Würde verleiht. Diese Produktion zeigt übrigens, dass es bei Radiosendern eigentlich so gut wie egal ist, wo sie sitzen, da sie ein ordentliches Budget haben, um Sprecher aus ganz Deutschland zu holen, egal ob aus Hamburg, Berlin, München oder Köln und das macht auch den Reiz dieses Hörspiel aus, denn wer hätte gedacht, dass man mal solche Namen in einer Produktion vereint hören wird?
Die Musik ist eine wahre Wonne und kommt von "der deutung und das ro", die hier einen astreinen Soundtrack für einen Fantasy-Film hinlegen, jedenfalls wirkt es so auf den Hörer. Der Film läuft natürlich vor dem geistigen Auge ab, aber das wird einem mehr als leicht gemacht, wenn man diesen Klängen lauscht. Da hat man ganze Arbeit geleistet und was die Effekte betrifft, so sind diese auch nicht von schlechten Eltern. Etwas störend sind nur die Szenen, die man eher mit Effekten und Musik bombastischer hätte in Szene setzen können, doch dann kann es schon mal vorkommen, dass ein Sprecher reinquatscht und dann ist die Stimmung fast vollständig dahin, da muss man in Zukunft sorgfältiger arbeiten.
Einziges Manko sind die kurze Spielzeit und der dennoch gepfefferte Preis. Man muss bedenken, dass es ein Radiohörspiel ist und auch wenn Lübbe Audio dafür Geld hinlegen musste, so kann es nicht sein, dass man dafür knapp 13 Euro für 55 Minuten haben möchte. Das Problem: Das Hörspiel ist einfach verdammt gut und da wird man als Fantasy-Fan die wenigen Gelegenheiten beim Schopfe packen und zuschlagen. Ein Fehler ist es nicht, auch wenn das Geld nicht auf der Strasse liegt.
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