Drei Fälle gilt es zu lösen, dreimal ist Unrecht geschehen. Zum einen geht es um um einen Wettbewerb zwischen zwei Gondolieri, die nicht nur um eine Anstellung wettstreiten, sondern auch um die Gunst einer Frau. Dann wäre da noch die Einführung der Räderuhr in Deutschland, was für die Türmer und Nachtwärter vermutlich das Ende ihrer Tätigkeit bedeuten würde. Wie kann man etwas dagegen unternehmen? Der letzte Fall beschäftigt sich mit Da Vincis Schüler Bartolommeo (Rufus Beck), der die Flugmaschine bauen will. Doch es kommt zu einem Sabotageakt, aber wer ist der Täter?
- Meinung -
Wer ist der Täter, diese Frage stellen sich nicht nur die Protagonisten dieser Serie, falls sie denn noch leben, sondern vor allem auch die Hörer. Von diesen sogenannten "Whodunnits" ("Wer ist der Täter?") gibt es einfach nicht genug Hörspiele, diesen Zustand wollte der BR damals ändern und nun bringt Argon die fertigen Werke endlich auf CD raus. Drei Fälle gilt es pro Folge zu lösen, die allesamt in anderen Epochen angesiedelt sind und auf keine bestimmten Rollen zurückgreift. So wird für reichlich Abwechslung gesorgt, es geht noch relativ harmlos zu, schlaflose Nächte werden hier niemandem bereitet. Trotzdem kann man den Kurzgeschichten Spannung attestieren und das Mitraten macht auch sehr viel Spass. Am Ende einer jeden Episode gibt es eine kurze Pause und die Hörer können sich dann nochmal kurz alle Argumente und Indizien für den oder die jeweiligen Täter durch den Kopf gehen lassen, bevor dann die Lösung präsentiert wird.
Die Sprecherliste ist ziemlich stark, in diesen Kurzkrimis tummeln sich einige bekannte Namen, die aber nicht gerade oft in Hörspielen zum Einsatz kommen. Das bietet der Hörerschaft also die Gelegenheit und einen zusätzlichen Anreiz, diese Stimmen mal in einer derartigen Produktion hören zu dürfen. Rufus Beck, Harry Täschner, Michael Vogtmann, Paul Herwig, Jochen Striebeck und viele weitere mischen hier mit und die Leistungen sind durch die Bank weg hervorragend, was natürlich auch an der Regie von Erwin Weigel liegt, der hier die Zügel in den Händen hält. Besonders gut gefällt mir, dass hier auch gerne mal mit Dialekt gesprochen wird, was nämlich absolut Sinn macht, um die jeweilige Epoche oder Region besser zur Geltung bringen zu können und das Rezept geht voll und ganz auf.
Schöne Musiken, die hier eingesetzt werden. Auch wenn es sich dabei wohl um Archivklänge handeln dürfte, so wurden sie gekonnt ausgewählt und schaffen es mühelos die richtige Atmosphäre aufkommen zu lassen. Das gilt auch für Geräusche und Effekte, die es verstehen, die verschiedenen Zeiten, in denen die Geschichten spielen, entstehen zu lassen.
Wer auf der Suche nach dieser Art von Mitratekrimis war, ist nun endlich fündig geworden, denn "Dem Täter auf der Spur" dürfte dann genau richtig sein. Hier bekommt man kurzweilige und spannende Geschichten serviert, das Niveau ist sehr hoch, die Umsetzung ebenfalls stark, da gibt es nichts zu beanstanden. Von mir gibt es deshalb eine klare Empfehlung!
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