János Bátky (Andreas Pietschmann) ist ein junger Wissenschaftler aus Ungarn, der bei einer Soiree Owen Pendragon (Matthias Habich), den Earl of Gwynedd, kennenlernt. Dieser ist sehr von János´ Forschungen angetan und lädt ihn kurzerhand auf sein Schloß in Wales ein. Dort angekommen nehmen die Dinge einen eigenartigen Verlauf, unheimliche Dinge geschehen, ein seltsames Verwirrspiel nimmt seinen Lauf. Was hat all das mit Bátkys Nachforschungen über die englischen Mystiker des 17. Jahrhunderts zu tun?
- Meinung -
Der WDR hat sich eines der Werke Antal Szerbs zur Brust genommen, das es zwar bereits als Lesung gab, doch bei dieser Produktionen handelt es sich um ein waschechtes Hörspiel. Was erwartet die Hörerschaft? Eine interessante und sehr eigenwillige Mischung, irgendwo zwischen Crime Noir und Mystery, "Richard Diamond meets schwarze Sonne", wenn man so will. Es geht ziemlich spannend zu, Bátky und seine Helfer jagen einem Phantom her und man will das Geheimnis des Schloßes lüften, dazu gibt es auch den einen oder anderen actionreichen Moment und man fragt sich die ganze Zeit, ob wirklich übernatürliche Elemente im Spiel sind und immer wieder schwankt die Geschichte zwischen Traum und Realität. Eine faszinierende Mischung, die 108 Minuten lang sehr kurzweilig und spannend unterhalten kann und dafür darf sich Bearbeiterin Claudia Kattanek auf die Schulter klopfen. Eine absolut gelungene Grundlage für ein unterhaltsames Hörspiel ist somit schon mal vorhanden.
Eine sehr ordentliche und namhafte Riege, aber ich habe von einer WDR-Produktion auch nichts anderes erwartet. Andreas Pietschmann meistert die Hauptrolle als János Bátky gekonnt und spielerisch, eine sehr erfrischende Vorstellung, was aber auch für seine Kolleginnen und Kollegen gilt, die ebenfalls sehr überzeugend und souverän auftreten, dabei aber das Spiel nicht außer Acht lassen, was wohl auch der Regisseurin Annette Kurth zu verdanken sein dürfte, die ihre Truppe hier geschickt durch das Hörspiel führt. Die Arbeit muss ihr auch großen Spaß gemacht haben, denn bei dieser prominenten Riege kann das gar nicht anders sein, denn hier mischen Könner wie Nina Weniger, Peter Gröger, Walter Gontermann, Bodo Primus, Ernst August Schepmann, Simon Roden, Werner Wölbern, Matthias Habich und einige mehr mit, auf diese Vollblutprofis kann man sich absolut verlassen und sich das Ergebnis von Anfang bis Ende hören lassen.
Johan Daansen und Hendrik Albrecht sind für die Untermalung zuständig und die Aufgabe wird von den beiden bestens gelöst, wobei man meinen möchte, dass die hier eingesetzen Klänge zu fröhlich rüberkommen und gar nicht zu einem Mystery- und Krimihörspiel passen wollen, doch genau das ist die Eigenwilligkeit, die diese Geschichte und das Hörspiel an sich ausmacht. Die Szenen auf dem Schloß kommen atmosphärisch sehr dicht rüber und dadurch wird eine Menge Spannung generiert. Die Geräuschkulisse kann sich ebenfalls hören lassen, dieser Bereich der Produktion fällt somit also auch ziemlich stark aus.
Eine ungewöhnliche Geschichte, aber von Anfang bis Ende unterhaltsam und spannend, dazu bestens umgesetzt, eine rundum empfehlenswerte Angelegenheit. Wer eine Mischung aus Krimi und Mystery sucht, der ist hier an der richtigen Adresse, hier kann man ruhigen Gewissens zugreifen!
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