Philip Steele
- City of Light -
(Deutsche Grammophon)

Captain Blitz urteilt:

Jim Morrison, der selbsternannte "Lizard King", ehemaliger Frontmann der "Doors", Sex-Symbol und eine der Ikonen des Rock´n´Rolls hat es Anfang der 70er Jahre nach Paris verschlagen. Gemeinsam mit seiner Verlobten Pamela Courson möchte er ein neues Leben beginnen, fernab von Groupies und Exzessen und nun versucht er sich als Schriftsteller, Filmemacher und Dichter, doch dieses neue Leben ist nicht von langer Dauer. Morrison stirbt unter mysteriösen Umständen, der ruhige Lebensabend blieb ihm verwehrt.

- Meinung -

Philip Steele beschreibt hier, wie es Jim Morrison mit seiner Verlobten die letzten Tage seines Lebens in Paris verbrachte und dort eine neue Karriere starten wollte, weit weg von Groupies und dem ganzen Rockstar-Rummel, doch so ganz gelang es ihm nicht mehr und die Drogen waren dann doch das Ende vom Lied, im wahrsten Sinne des Wortes. Hier wird dem Hörer aber kein reißerischer, plumper Blick gewäht, sondern eine einfühlsame Erzählung, ob sie 100%ig stimmt oder nicht sei erstmal dahingestellt. Man kann sich aber gut vorstellen, wie sich Morrison damals gefühlt haben muss, warum er so handelte, wie er gehandelt hat, das wird alles sehr glaubwürdig rübergebracht und man nimmt ihm ab, dass er die Nase vom Rockstarleben voll hatte. Ein sehr interessanter Einblick, der uns hier gewährt wird, 3 CDs ohne Längen, Ballast oder pseudodokumentarische Einwürfe, einfach ein mitreissende Geschichte, die mal von der Leichtigkeit des Seins bereichtet, dann wiederum die Schwere der Trauer und des Todes mit sich bringt.

Ben Becker ist als Erzähler eine großartige Wahl, einen besseren Sprecher hätte man für dieses Hörbuch sicherlich nicht finden können. Mal klingt er sehr brummelig und träge und bringt so hervorragend die Müdigkeit Morrisons rüber, dann wiederum flackert die Energie dieses Rockidols vergangener Tage auf und Becker klingt energischer. Das hat er wirklich zu jedem Zeitpunkt stets gut gelöst und seine rauchige Stimme passt einfach bestens. Dazu gibt es immer wieder Einwürfe durch den Autor Philip Steele, der Morrison zitiert oder für das titelgebende Lied "City of Light" sorgt. Sprechertechnisch wurde hier also alles durch und durch richtig gemacht.

Wie gesagt Steeles "City of Light" kommt am Ende in voller Länge zu Einsatz, doch es wurde auch auszugsweise als Trenner zwischen den Kapiteln genutzt, was eine gelungene Lösung darstellt. Natürlich macht dies noch lange keine inszenierte Lesung, verleiht der Produktion aber einen passenden Touch und verleiht ihr einen bestimmten Klang.

Ein starkes Hörbuch, dass die letzten Tage Jim Morrisons eindrucksvoll beleuchtet und sehr authentisch wirkt. Dazu wird es auch erstklassig vorgetragen, da bleiben keine Wünsche offen und wer sich für das Leben und den Tod des "Lizard King" interessiert, der sollte hier zugreifen, mit dieser Produktion macht man in dem Fall absolut nichts falsch.

Der Link:
Deutsche Grammophon

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