Star Wars
Labyrinth des Bösen Nr. 1
- Gunrays Geheimnis -
(Universal)

Captain Blitz urteilt:

Der Krieg zwischen der Republik und den Separatisten bebt unerbittlich weiter. Die Jedi, allen voran Obi Wan Kenobi und Anakin Skywalker (Philipp Moog und Wanja Gerick), versuchen Darth Sidious ausfindig zu machen und ihn zu stellen, damit der Krieg schneller zu einem Ende kommen kann. Doch die Suche fällt mehr als nur schwer, der Sith-Lord hält sich sehr gut versteckt, vielleicht sogar zu gut für die Jedi? Die wilde Jagd geht weiter und es stellt sich ihnen eine riesige Zahl an Gegner entgegen. Werden sie es schaffen?

- Meinung -

Wer hätte das gedacht? Nach all den O-Ton-Hörspielen hat ein Label sich dann doch getraut und brandneue Hörspiele zum Star Wars Franchise zu entwickeln. Keine geringere Schmiede als WortArt hat sich an das Thema gewagt und sich die Romane von James Luceno geschnappt, die die Brücke zwischen den Episoden II und III schlagen sollen. Damit dürfte auch klar sein, dass es natürlich besser ist, wenn man diese beiden Filme bereits kennt, da es sonst zu Verständnisproblemen kommen wird. Die Bearbeitung an sich ist wirklich top, da gibt es keine Zweifel und erst dachte ich, dass es sich hier schon wieder um eine O-Ton-Produktion handelt. Die Stunde Spielzeit vergeht rasend schnell und es bleibt dem Hörer kaum Zeit mal Luft zu schnappen. Inhaltlich darf man sich anfänglich nicht gerade auf eine großartige Story gefasst machen, das kommt erst noch in der zweiten Hälfte dieser Folge. Zunächst steht Action im Vordergrund, was aber auch nicht schadet und so das hohe Tempo erklärt. Später geht es dann ans Eingemachte und der Hörer kriegt auch handlungstechnisch etwas vorgesetzt, es ist also mehr als nur eine reine Weltraumschlacht, Infiltrations- und Spionage-Action.

WortArt hat schon immer ein gutes Händchen gehabt, wenn es um große Sprechernamen ging und gerade bei einer derartigen Produktion versucht man natürlich alles, um die komplette Synchron-Besetzung der Filme ins Studio zu holen. Es ist ihnen gelungen und hier tummeln sich die ganz großen Namen der Branche und das Hörerlebnis ist schon eine feine Sache. Hervorheben kann und möchte man eigentlich niemanden, dafür sind fast alle einfach zu souverän und einfach Profis, wie sie im Buche stehen. Überraschend fand ich hier jedoch den Einsatz von Tobias Meister als Yoda. Hier zeigt er eindrucksvoll, was er drauf hat und er kann nicht nur diverse Hollywood-Schönlinge wie Brad Pitt sprechen, sondern auch mal einen Yoda, unterschiedlicher kann es gar nicht mehr sein. Wen soll man noch großartig aufzählen? Neben den bekannten Namen wie Dietmar Wunder, Wolfgang Ziffer, Friedhelm Ptok, Hans-Jürgen Wolf, Karlheinz Tafel und vielen anderen tritt noch Joachim Kerzel als Erzähler in Erscheinung, an dessen Part ich nur bedingt meine Freude hatte. Irgendwie will er nicht so recht zu dieser Produktion passen und gerade anfangs quatscht er mitten in den Opener rein, was mir schon stark an die Nieren ging. Danach hört man kaum noch was von ihm und ehrlich gesagt ist das auch besser so, die anderen Sprecher und die Bearbeitung brauchen keinen Erzähler, der die Handlung aufdröselt. Enttäuscht bin ich übrigens auch von Raimund Krone, der sich einfach unterirdisch anhört. Irre ich mich oder kann der Mann nur große, tumbe Klötze wie Worf (Star Trek) sprechen? Er wirkt extrem hölzern und unbeholfen und sein Text klingt einfach nur lieblos abgelesen. Seine Stimme mag markant sein, aber schauspielerisch lässt er sehr zu wünschen übrig. Doch das sind kleinste Ausnahmen, die beim Großteil der Sprecherleistung absolut nicht ins Gewicht fallen.

Zu den Musiken und den Geräuschen an sich kann man WortArt sicherlich nicht beglückwünschen, die stammen alle aus den Filmen, aber der Einsatz ist immer richtig, die typische Star Wars Atmosphäre kommt auf und der Hörer befindet sich extrem schnell in der richtigen Stimmung wieder und kann sich mühelos die Handlung vorstellen. Hier wurde beispielhaft gearbeitet, dafür gibt es ein Sonderlob.

Anfangs war ich skeptisch was dieses Projekt betrifft, denn WortArt hatte meiner Meinung nach mit den späteren Folgen von John Sinclair nicht mehr die Qualität abgeliefert, wie man sie sonst eigentlich von diesen Team kennen sollte. Hier hat man sich aber anscheinend auf die Stärken besonnen und feinste Science-Fiction Unterhaltung abgeliefert. Action, Spannung, eine starke Atmosphäre und der Hörer mittendrin. Es ist wieder eine gute Zeit, um Sci-Fi-Fan zu sein und mit Star Wars und Perry Rhodan sind zwei extrem starke Genre-Vertreter momentan dabei mächtig Staub aufzuwirbeln. Wer Weltraum-Epen mag, der ist hier genau richtig, ganz klare Empfehlung!

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