Im Jahre 1872 spielt Richard Wagner (Michael Schwarzmaier) in seinen eigenen vier Wänden und sein Haus ist richtig voll mit Leuten. Ausverkauftes Haus sozusagen, als er ihnen aus dem "Ring des Nibelungen" erzählt und alle ihm gebannt lauschen. Doch eigentlich ist es ja eine Oper, doch ohne passendes Opernhaus, wirkt dieses Meisterwerk nicht so wirklich. Also muss eines gebaut werden, damit noch mehr Leute im zuhören können. Doch seine Schaffenskraft kennt keine Grenzen und er spielt die Musik vom Rheingold und er fragt sich, ob es nicht doch mehr als nur erfundene Geschichten sind...
- Meinung -
Die Werke eines Richard Wagner sind natürlich ein Muss, ganz klare Sache und nun nimmt sich diese Reihe den "Ring des Nibelungen" und das "Rheingold" vor. Für die Adaption zeigt sich Katharina Neuschaefer verantwortlich, die hier einen recht guten Job gemacht hat, wobei ich aber sagen muss, dass man gerade Wagners Schaffenskraft deutlich mehr Spielzeit hätte einräumen sollen. Eine CD gut und schön, aber ich weiß nicht, ob man vielleicht von der zweiten CD ein paar Minuten hätte abzweigen können, denn die Nibelungen bieten epische Unterhaltung, wobei es hier natürlich primär um die Hintergründe an sich geht. Alles in allem kann man aber zufrieden sein, so richtig recht dürfte man es halt nicht jedem in Sachen Wagner und Nibelungen machen, dafür ist das Feld einfach viel zu breit. Was hier aber geboten wird ist sehr unterhaltsam, es gibt viele Informationen, die Geschichten wissen zu gefallen und wer mehr wissen will, der schaut ins sehr informative und umfangreiche Booklet. Inhaltlich eine gute Sache!
Es kommen größtenteils Sprecherinnen und Sprecher zum Zuge, die auch schon bei den vorherigen Werken im Einsatz waren. Stefan Wilkening ist sowieso wieder dabei, er ist der Erzähler der Reihe, von daher ist sein Auftritt keine Überraschung und er hat es ja auch soweit immer sehr gut gemacht, hier ist es nicht anders. Michael Schwarzmaier macht als Richard Wagner einen ausgezeichneten Job, kommt sehr authentisch und glaubwürdig rüber und ihn kann man ja mittlerweile auch zum Stammpersonal der Reihe zählen. Helmut Stange, Harry Taeschner, Laura Maire, Katja Schild und weitere sind ebenfalls mit von der Partie, also mischen hier durchaus einige bekannte Namen mit, dazu ein paar weniger bekannte Sprecher, die aber ihre Sache bis in die kleinste Nebenrolle gut machen, ich bin jedenfalls zufrieden.
Es bleibt musikalisch wie gehabt, es werden titelgebende Stücke eingesetzte und meistens tritt auch umgehend ein Aha-Effekt ein, denn die Klänge Wagners kennt man natürlich. Neben den Einspielungen im Hörspiel gibt es dann wie gehabt auch eine zweite CD, auf der sich dann alle Stücke in voller Länge befinden und so kann die Hörerschaft dann noch tiefer in die Materie eintauchen.
Wieder ein guter Output, wobei man meiner Meinung nach noch ausführlicher hätte erzählen können, doch was hier geboten wird geht mehr als in Ordnung. Wer sich schon immer für Wagners Kunst interessiert hat, der dürfte hier voll und ganz auf seine Kosten kommen und mehr über dessen Schaffenskraft erfahren!
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