Welche Macht steckt hinter den schrecklichen Amokläufen in London und New York? Die Spur führt John Sinclair und Bill Conolly (Frank Glaubrecht und Detlef Bierstedt) nach Mexiko, denn dort soll in einer alten Maya-Stätte der Unbekannte lauern, der für die Amokläufe verantwortlich ist. Doch genau darauf hat der Gegner spekuliert und die beiden Freunde tappen ihm in die Falle. Werden John und Bill aus dieser entkommen können oder werden sie auch Opfer des Herrn der Toten?
- Meinung -
Die erste neuproduzierte Folge dieser Serie, die die ersten Abenteuer des Geisterjägers beleuchtet. Machen wir uns nichts vor, inhaltlich kann es dünner fast schon nicht mehr zugehen, das ist schon sehr dürftig. Und ja, damit meine ich sogar für Groschenheftverhältnisse, aber vielleicht muss man das hier auch einfach unter dem Gesichtspunkt betrachten, dass dies die Anfänge John Sinclairs sind und auch Jason Dark noch nicht so in der "Materie" drin war. Wie dem auch sei, Oliver Döring hat das Optimum aus den Storybrocken rausgeholt und noch eine unterhaltsame und temporeiche Angelegenheit daraus geschustert, die zwar nichts Neues erzählt, aber die Serie heißt ja nicht umsonst Classics, es wird eher Altes aufgetischt, aber in einer kurzweiligen Adaption. Dadurch gleicht sich einiges aus und unterm Strich wird hier solide Gruselunterhaltung präsentiert, bei der man aber definitiv nicht den Sinn hinterfragen sollte. Gut gefallen hat mir hier aber besonders die Andeutung eines großen Drahtziehers, der als großer Feind bald seinen Auftritt feiern wird, also kann man schon von einem gewissen roten Faden reden, der im Hintergrund läuft.
Eine Sprecherliste, die prominenter nicht sein könnte, so kennt man diese Serie halt auch, da sind große Namen keine Überraschung mehr, sie werden sogar erwartet. In den Hauptrollen sind auch weiterhin die Sprecher im Einsatz, die man bereits aus der "Edition 2000" kennt, was auch absolut Sinn macht, da es sich hier ja nicht um "Young Sinclair" handelt, sondern lediglich um frühere Einsätze, die John aber bereits als erwachsener Mann erlebt hat. Lediglich eine Änderung hat es im Gegensatz zur "Hauptserie" gegeben, Wolfgang Pampel ist der Erzähler der "Classics". Er hat bereits als Vertreter von Joachim Kerzel bewiesen, dass er der Serie als Erzähler gut tut und das zeigt er auch hier. Witzig finde ich die kleine Anspielung an Indiana Jones, ohne zu viel verraten zu wollen. Wer mischt noch mit? Marion von Stengel, Dorette Hugo, Berenice Weichert, Liane Rudolph, Simon Jäger, David Nathan, Boris Tessmann, Bernd Vollbrecht, Dennis Schmidt-Foss, Friedhelm Ptok, Engelbert von Nordhausen und viele weitere sind ebenfalls mit dabei, also eine absolut stattliche Riege. Vor allem die letzten beiden haben mir hier besonders gut gefallen, Ptok als Herr der Toten, dem man einfach immer sehr gerne lauscht und der die Hörerschaft gekonnt in seinen Bann zieht und dann von Nordhausen als schmieriger Handlanger, der die Touristen in die Falle lockt, wirklich stark.
In Sachen Sound gibt es keine Änderungen gegenüber der "Edition 2000", in der Hinsicht geht es weiterhin sehr filmreif zu, pompöse und wuchtige Klänge sorgen für die richtige Stimmung, dann gibt es wiederum ein Stück zu hören, das die Hörerschaft sofort an Mexiko denken lässt, so dass man sich stets gut zurecht finden sollte. Die Geräuschkulisse ist auch wieder krachend und treffen, in der Hinsicht muss man sich wenig Sorgen machen, da wird auch diesmal wieder was fürs Ohr geboten.
Sieht man von der mageren Handlung ab, so wird hier wieder eine gelungene Sinclair-Folge geboten, die kurzweilig und unterhaltsam ist. Hatte man bei den "Classics" auf eine Rückbesinnung an gruseligere Zeiten gehofft, der wird vielleicht etwas enttäuscht sein, denn auch hier steht eher die Action mit übernatürlichen Elementen im Vordergrund. Trotzdem kann ich die erste Neuproduktion der zweiten Sinclair-Serie allen Fans des Geisterjägers ans Herz legen, eine ordentliche Sache ist es allemal!
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