Sherlock Holmes Nr. 3
- Das entwendete Fallbeil -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Wer kann etwas mit dem Fallbeil anfangen, mit dem die französische Königin Marie Antoinette enthauptet wurde? Das fragen sich auch Sherlock Holmes und Dr. Watson (Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt) und sie machen sich auf in das Wachsfigurenkabinett "Madame Tussauds". John Theodore Tussaud (Till Endemann) ist ein Erbe der weltbekannten Wachsbildnerin und ihm ist das Fallbeil gestohlen worden. Was soll damit angestellt werden und können Holmes und Watson es wiederfinden?

- Meinung -

Wer gedacht hat, dass sich die vorherigen beiden Folgen in die Länge gezogen haben, der sollte sich auf was gefasst machen, denn meiner Meinung nach setzt der dritte Fall dieser neuen Serie noch einen drauf. Ich habe diese Folge jedenfalls als furchtbar öde empfunden und es kommt noch erschwerend hinzu, dass Sherlock Holmes sich auch diesmal wieder absolut nicht seinem Naturell entsprechend verhält. Mir ist noch nie so ein verständnisvoller und netter Holmes untergekommen, es ist einfach unglaublich, wie weit dieser Charakter hier vom eigentlichen Verhalten des Meisterdetektivs entfernt ist. Er klugscheißert nicht, er ist in keinster Weise arrogant, kurzum: er ist kein Holmes! Doch das ist leider nicht das einzige Problem, denn wie gesagt geht es hier wieder mal äußerst träge zu, für meinen Geschmack sogar noch träger als es bei der vorherigen Folge der Fall war. Hinzu kommt, dass man schon wieder versucht, den Aufhänger über die Gruselschiene zu bringen. Das kann man ab und zu mal bringen, aber doch nicht dreimal in Folge, das wirkt ideen- und einfallslos. Es bleibt also leider alles wie gehabt, 78 Minuten zähe Krimikost mit Pseudogruseleinschlag und einem Holmes, der ein unpassendes Verhalten an den Tag legt und nur den Namen mit dem legendären Ermittler gemeinsam hat.

An der Sprecherriege gibt es herzlich wenig zu kritisieren, aber das war auch zuvor nicht anders. Mich haben erneut nur die langen Passagen gestört, in denen gefahren oder gelaufen wurde. Dabei wirken die Unterhaltungen immer irgendwie unnatürlich und zu "glatt", da muss die Bewegung mehr mit eingebunden werden. Zum falschen Verhalten Holmes´ möchte ich keine großen Worte mehr verlieren, für mich spricht Joachim Tennstedt den einfach zu nett, aber das ist wohl auch die Anweisung an ihn. Wie dem auch sei, Detlef Bierstedt finde ich als Dr. Watson dagegen schon besser und er macht seine Sache sehr ordentlich. Das gilt auch für alle Kolleginnen und Kollegen, unter anderem Regina Lemnitz, Philine Peters-Arnolds, Maria Koschny, Christian Stark, Simon Jäger, Michael Pan, Axel Lutter, Till Endemann und Co., in der Hinsicht stimmen die Leistungen und mit diesem Bereich kann man insgesamt dann doch ganz zufrieden sein.

Die Untermalung geht in Ordnung, könnte dann aber ruhig gerne etwas düsterer ausfallen, wenn man hier schon mal die Gruselschiene fahren möchte. Insgesamt kann man mit den eingesetzten Klängen doch ganz gut leben und auch die Geräuschkulisse kann sich hören lassen.

Es hapert weiterhin massivst beim Inhalt und die Serie bewegt sich dadurch im qualitativen Mittelmaß, so leid mir das auch tut. Ich hatte mich wirklich riesig auf neue Geschichten und Fälle mit Sherlock Holmes und Dr. Watson gefreut, doch bisher ist die Serie eine einzige Enttäuschung. Ich hoffe weiterhin sehr, dass die Jungs von Titania Medien hier noch die Kurve kriegen werden.

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