Sherlock Holmes Nr. 1
- Im Schatten des Rippers -
(Titania Medien)

Captain Blitz urteilt:

Im Herbst des Jahres 1888 wird London in Angst und Schrecken versetzt, ein eiskalter Killer ermordet die Prostituierten der Stadt. Die Jagd auf "Jack the Ripper" (Axel Lutter) hat begonnen und der Meisterdetektiv Sherlock Holmes (Joachim Tennstedt) macht sich gemeinsam mit seinem Freund und Kollegen Dr. Watson (Detlef Bierstedt) auf, um dem Mörder das Handwerk zu legen. Wird das Duo Erfolg in den Straßenschluchten von Whitechapel haben?

- Meinung -

Endlich ist das Ermittlerduo wieder im Einsatz, jedenfalls auf das Label Titania Medien bezogen. Dort ermittelten die beiden schon mal im Rahmen der Krimi Klassiker und nun sind sie wieder da. Die Vorfreude war immens, das Resultat der Rückkehr wird dieser aber leider nicht gerecht, das Ergebnis hat mich schon ein wenig enttäuscht. Es gibt zahlreiche Längen, die Spielzeit geht meiner Meinung nach mit satten 84 Minuten gar nicht und hätte nur Sinn gemacht, wenn sie auch dementsprechend kurzweilig gefüllt worden wäre, was hier leider nicht der Fall ist. Erschwerend kommt hinzu, dass man sich der Ripper-Thematik annimmt, die im Prinzip schon ziemlich ausgelutscht sein dürfte und wohl auch kaum noch jemanden hinter dem Ofen hervorlocken dürfte. Es hätte klappen können, hätte man hier mehr Schwung und Härte ins Spiel gebracht und wäre die Jagd auf Jack the Ripper spannender und rasanter inszeniert worden, aber dem ist nicht so. Außerdem macht einen das Verhalten des Meisterdetektivs stellenweise etwas stutzig, aber vielleicht wollte man ihn ja mal etwas anders auftreten lassen, um ihm so eine neue Note zu verleihen, was ich aber nicht unbedingt glaube und eher vermute, dass er einfach atypisch in Szene gesetzt worden ist. Das ist zwar nicht immer der Fall, dennoch verwundert es. Wie dem auch sei, inhaltlich habe ich hier deutlich mehr erwartet, dazu hätte eine knackigere Bearbeitung alles andere als geschadet und insofern ist dies hier schon mal eine recht wackelige Grundlage, wenn daraus noch ein gelungenes Hörspiel werden soll. Das Ende dürfte ebenfalls nicht jedem gefallen, ist aber Geschmackssache, damit gerechnet haben dürften wohl nur die wenigsten.

Das Ermittlerduo wird wie schon bei den Krimi Klassikern auch diesmal wieder von Joachim Tennstedt und Detlef Bierstedt gesprochen und die beiden machen ihre Sache gut, daran gibt es nichts auszusetzen. Kein Wunder, die beiden Vollblutprofis sind bereits gefühlte Ewigkeiten im Einsatz und die personifizierte Routine. Lediglich einmal empfand ich ihre Performance als merkwürdig, was aber nicht an ihnen selbst liegt, sondern an der Art wie sie durch die Handlung eingesetzt werden. Sie laufen durch Whitechapel und reden und laufen und reden und laufen, es scheint kein Ende zu nehmen und ich finde, dass sie hörbarer außer Atem hätten sein sollen bzw. hätte man die Szene auch einfach straffen müssen. Man hatte auch nicht das Gefühl, dass sich die beiden auf der Jagd nach einem Killer befinden, sondern eher nur einen strammeren Gang eingelegt haben, mehr aber auch nicht. Wie dem auch sei, das ist der einzige Moment, bei dem ich mich etwas über die Darbietung der beiden gewundert habe, ohne aber dass es an ihnen und ihrem Auftritt liegt. Weitere Kritikpunkte wären der Einsatz von Hannes Maurer als Constable, der mir einfach zu jung klingt und Polonca Olszak hört sich so an, als wäre sie woanders aufgenommen worden und die Tonqualität klingt da etwas anders, was einen schon irritieren kann. Ansonsten bleibt es bei einer doch überaus prominent besetzten Sprecherriege, Regina Lemnitz, Eva Michaelis, Marianne Groß, Christian Stark, Michael Pan, Axel Lutter und weitere mischen hier mit, insgesamt gesehen ist dieser Bereich aber eine gute Sache, die positiven Aspekte überwiegen deutlich.

Die Untermalung geht in Ordnung, ich hätte sie mir aber durchaus etwas englischer und düsterer gewünscht, insgesamt geht es von den musikalischen Einsätzen hier doch etwas zu seicht zu. Gut gefallen hat mir jedenfalls die Musik in der Kneipe, das dürfte kaum besser gehen. Die Geräuschkulisse geht auch in Ordnung, in der Hinsicht gibt es wenig zu beanstanden.

Eine bessere, spannendere und straffere Story, schon wäre der Start dieser Serie sicherlich deutlich mitreißender und unterhaltsamer ausgefallen. So ist es ein doch sehr holpriger Auftakt, der zwar insgesamt gesehen noch recht gut ist, doch die Ansprüche, die die Fans an das Label stellen, können hier nicht erfüllt werden.

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