Warum klaut jemand einen anscheinend wertlosen Armreif, wenn sich in unmittelbarer Nähe deutlich wertvollere Gegenstände befinden? Dann muss es doch irgendetwas mit Armreif auf sich haben. Kurze Zeit später taucht das Schmuckstück wieder auf und zwar stark ramponiert. Es wurde in der Mitte durchgebrochen und ist dadurch doch erst recht wertlos geworden. Ein Zettel mit einer geheimnisvollen Botschaft taucht auf, doch wie lautet der Klartext? Ein Fall für die Denkmaschine Professor S.F.X van Dusen (Martin Kessler) und den Starreporter Hutchinson Hatch (Norbert Langer), die sich sofort an die Arbeit machen und Licht ins Dunkel bringen wollen! - Meinung - Bei der Ankündigung dieser Reihe dachte ich erst "Van Dusen? Wie jetzt? Ich dachte den gibt es nur von Koser?", nur um dann zu erfahren, dass die von Michael Koser verfassten Abenteuer der Denkmaschine auf den Werken Jacques Futrelles basieren. Diese Originale hat man sich bei Romantruhe Audio nun vorgenommen und sie werden nach und nach innerhalb dieser Reihe als moderne Hörspieladaptionen präsentiert. Der Fall an sich geht in Ordnung, die Umsetzung ist mit ca. 48 Minuten sehr kurzweilig und man kann sich mehrere Durchläufe nacheinander gönnen, aber bei mir hielt sich die Begeisterung aus anderen Gründen in Grenzen. Ich empfinde diesen Professor van Dusen hier als absoluten Kotzbrocken und Unsympathen, mit dem ich nicht mal ansatzweise mitgefiebert habe, sondern eher die Pest an den Hals gewünscht habe. Er klugscheißert sich durch diesen Fall, findet sich selber unglaublich toll, kann alles, weiß alles und ist sowieso der Beste. Mag sein, dass das bei manchen Leuten gut ankommt, wenn van Dusen diese Art an den Tag legt, ich fand es weder witzig, noch unterhaltsam. Somit bleibt nur zu sagen, dass der Fall an sich relativ kurzweilig und interessant ausfällt, mit van Dusens Verhalten kann ich aber rein gar nichts anfangen. Dafür bringt Martin Kessler diese Rolle aber wirklich absolut treffend rüber, denn wie er es schafft, die Arroganz und Selbstgefälligkeit rüberzubringen, das ist schon klasse gemacht und toll gespielt/gesprochen. Das gilt auch für Norbert Langer, den man mittlerweile in Hörspielen sowieso leider viel zu selten hört, der den Starreporter Hutchinson Hatch absolut gekonnt spricht und die beiden ergeben schon ein hochkarätiges Team. Ob ich die beiden Rollen zwar so besetzt hätte, sei mal dahingestellt, aber das Ergebnis stimmt, von daher kann man sehr gut mit diesem Duo leben. Auch die Nebenrollen werden bestens präsentiert, mit Ranja Bonalana, Silke Haupt, Karen Schulz-Vobach, Peter Niemeyer, Walter Gontermann und Co. sind weitere Hochkaräter mit von der Partie und bis in die kleinste Rolle wird sehr gute Arbeit abgeliefert. Die schönen und äußerst stimmungsvollen Klänge vom Trio da Capo muss ich nochmal besonders hervorheben, aber auch alle anderen Stücke passen wie angegossen und erzeugen das richtige Flair. Die Atmosphäre stimmt, diese fällt sehr dicht aus und besser geht es für ein derartig angelegtes Hörspiel kaum. Würde mir van Dusen nicht so sehr auf die Nerven gehen, dann hätte mir dieses Hörspiel deutlich besser gefallen. Schlecht ist es nicht und es ist sicherlich auch Geschmackssache, ob man diese Denkmaschine mag oder nicht. Ich bin trotzdem auf weitere Folgen dieser Reihe gespannt und ich werde auch zukünftigen Abenteuern van Dusens eine Chance geben. Gewöhnungsbedürftig, aber alles andere als schlecht! Der Link:
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