Sherlock Holmes Nr. 1
- Der verräterische Brief -
(Audiri)

Captain Blitz urteilt:

Der Legationsrat Sir William Edwin Shalton bittet den Meisterdetektiv Sherlock Holmes um Hilfe, denn anscheinend trachtet ihm jemand nach dem Leben. Darauf deutet ein Brief hin, den Sir William bekommen hat. Wer ist der Absender und wieso soll diese Drohung umgesetzt werden, was ist das Motiv? Vor Sherlock Holmes und seinem Freund Dr. Watson liegt eine Menge Arbeit und der Fall scheint alles andere als ungefährlich zu sein. Wird das Gespann diesen Fall zu einem erfolgreichen Abschluss bringen oder ist das Leben Sir Williams am Ende angelangt?

- Meinung -

Der Erstling Audiris präsentiert eine völlig neue Sherlock Holmes Story, die Labelchef Oliver Schulte auch selber verfasst hat. Was wird geboten? Etwa ein Sherlock Holmes Fall, der gänzlich am Thema und den bisher existierenden Charakterisierungen vorbei geht oder trifft Oliver Schulte genau den Kern? Letzteres ist der Fall und man hat als Hörer schon das Gefühl, als würde man eine bereits existierende Geschichte hören und darauf kann der Autor sehr stolz sein. Die Stunde Spielzeit vergeht wie im Flug, Längen gibt es keine, das Zusammenspiel der Charaktere wirkt glaubwürdig und wie man es halt aus den zahlreichen Geschichten rund um den Meisterdetektiv und seinen Freund Watson kennt.

Da es sich um eine Lesung handelt ist nur ein Sprecher im Einsatz und das ist Hamburger Urgestein Manfred Liptow, der einen weitestgehend guten Job macht. Stellenweise wirkt er aber leider unkonzentriert, da hat er z.B. Probleme mit einer Reihenfolge englischer Wörter, dann hat man das Gefühl, dass er sich erst im Text zurechtfinden muss und ein Wort aus der nächsten Zeile nachschiebt. Es kann auch sein, dass da die Regie nicht aufgepasst hat, diese Stellen hätte man nochmal aufnehmen müssen. Doch das hält sich alles noch im Rahmen und er macht seine Sache ordentlich. Mit ihm darf es dann auch gerne weitergehen.

Es ist eine reine Lesung, also keine Untermalung. Schade eigentlich, aber vielleicht kommt das noch, sobald sich der Erfolg bei Audiri einstellt. Ein nettes Jingle würde sich da schon gut machen. Trotzdem fällt dieser Punkt aus der Wertung raus.

Die Aufmachung gefällt mir, es schlägt gekonnt die Brücke zwischen seriös und auch comicartig, was gar nicht so leicht ist, immerhin soll ja das richtige Publikum angesprochen werden. Das drüfte mit diesem Design aber gelingen.

Guter Auftakt mit harmlosen Kinderkrankheiten, die man sicherlich schnell ausmerzen wird. Audiri zeigt, dass Potential in dem Label steckt und wenn man die Sache geschickt angeht, dann kann noch einiges passieren. Von dieser Serie und diesem Label möchte ich jedenfalls noch viel mehr hören!

Der Link:
Audiri

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