Es ist nun ein Jahr her, seitdem Adam Salton (Christian Stark) das letzte Mal ein Wort gesprochen hat. Seit dem Tod Mimmi Watfords ist er verschwiegen und seine Situation scheint sich auch nicht mehr zu ändern. Er folgt seinem väterlichen Freund Nathaniel De Salis (Harald Halgardt) stumm und gerät weiter in ein episches Abenteuer, ein Kampf zwischen Mächten, die seinen derzeitigen Verstand weit übersteigen, doch gänzlich unbekannt sind sie ihm nicht, im Gegenteil. Adam trat schon sehr früh in seinem Leben mit diesen finsteren Mächten in Berührung, sie haben ihn sogar vor dem Tod bewahrt!

- Meinung -

Weiter geht es mit dieser atemberaubenden Dark-Fantasy-Reihe, die sich teilweise an der Vorlage von Bram Stokers "Das Schloss der Schlange" anlehnt. Eine epische Handlung, an die sich der Hörer langsam herantastet und die mit dieser Folge schon ein großes Stück vorankommt. Der Blick in Adams Saltons Vergangenheit ist sehr aufschlussreich und bietet noch genug "Nahrung" für kommenden Stories. Hinzu kommt auch noch die Vergangenheit Nathaniel de Salis´, die noch nicht so genau beleuchtet wird, aber man erfährt, dass er eine sehr große Rolle in dieser Angelegenheit spielt und mehr zu sein scheint, als er vorgibt. Ausserdem geht es um ein sehr wichtiges Artefakt, dem beide Seiten nachjagen. Für genug Stoff ist also gesorgt, dazu kommen skurrile Charaktere und bekannte Persönlichkeiten (u.a. Jules Verne), das Tempo ist ziemlich rasant und trotz der beachtlichen Länge gibt es selbige ganz und gar nicht. Was will man noch sagen? Die Serie nimmt heftigst an Fahrt auf und der Hörer wird in ihren Bann gesogen und will unbedingt wissen, wie es weitergehen wird.

Christian Stark ist der Mann der Stunde und für mich einer der Sprecher des Jahres. Zwei Hauptrollen in erfolgreichen Serien, wann war das schon mal der Fall. Sowohl in der neuen Perry Rhodan Reihe, als auch in dieser Serie, liefert er eine eindrucksvolle Performance ab, die ihn nun endgültig zu den ganz großen Sprechern zählt. Dazu kommt Harald Halgardt als Nathaniel de Salis, der ihm in nichts nachsteht und ebenfalls eine Top-Darbietung vorweisen kann. Wen haben wir noch in dieser eindrucksvollen Besetzung? Reinhilt Schneider ist mit dabei und normalerweise denke ich "Oh Gott, Stöhnhilt Schneider!", doch diesmal ist dem absolut nicht so. Anfänglich säuselt sie zwar auch wieder rum, doch das passt absolut zur Rolle und dann dreht sie sowas von auf, diese Performance habe ich zuvor von ihr noch nie zu hören bekommen, hier holt Günter Merlau aber wirklich alles aus ihr heraus, einfach Wahnsinn! Dies gilt auch für Konrad Halver, der als Jules Verne ebenfalls zu gefallen weiß. Mit Klaus Dittmann und Jürgen Holdorf sind weitere bekannte Namen am Start und insgesamt gibt es an der Besetzung nichts auszusetzen, einfach eine starke Produktion.

Die Atmosphäre zieht dem Hörer fast die Schuhe aus, sie kommt sehr beklemmend und düster daher und einfach monströs. Schnell verliert man sich in der Story und man wird nicht mehr aus ihr entlassen, bis das Hörspiel am Ende angelangt ist. Ob es nun die verstörende Atmosphäre in den Höhlen ist, in der sich die gegnerische Partie herumtreibt oder die Blenden in die Traumzeit, jede Szene wird perfekt untermalt, besser geht es kaum noch.

Die zweite Folge legt nochmal gewaltig zu, eines der besten Hörspiele von Lausch, wenn nicht sogar das bisher beste und es braucht auch keine Konkurrenz zu scheuen, mit ihr kann sich die Serie mühelos messen. Wer unglaublich düstere, streckenweise gruselige Unterhaltung mag, bei der man nicht viel zu lachen hat, der sollte hier zugreifen und sich in die Welt der schwarzen Sonne entführen lassen. Diese Serie muss man einfach im Auge bzw. Ohr behalten, sie wird garantiert noch besser, aber sie gehört jetzt schon zum absoluten Pflichtprogramm für jeden Hörer.

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