H. C. Andersen
- Die wilden Schwäne -
(Megaeins)

Captain Blitz urteilt:

Elisa hat elf Brüder und diese werden durch einen Zauber der bösen Königin in Schwäne verwandelt und fliegen davon. Elisa bleibt als einzige als Mensch übrig und sie macht sich auf, um ihre Brüder von diesem schrecklichen Zauber zu befreien. Sie begibt sich auf eine lange und gefährliche Reise, doch wird sie am Ende ihr Ziel auch erreichen oder ist der Zauber zu mächtig?

- Meinung -

Hans Christian Andersen Märchen in einer Neubearbeitung und der Text wird weitestgehend übernommen, lediglich um Stücke aus zwei weiteren Märchen Andersens erweitert. Was das soll? Keine Ahnung, Sinn macht es wenig, wie die gesamte Bearbeitung. Natürlich ist es lobenswert, wenn man mal eine neue Variante bekannter Stoffe auf den Markt bringen will, doch erstens gab es dies schon (Poe goes Jazz von Konrad Halver) und zweitens war Halvers Werk um einiges besser. Die Fehler werden bei der Mischung gemacht, denn teilweise lässt man den Text gar nicht vollständig vortragen und würgt ihn ab, was schon den Stellenwert der Vorlage zeigt, denn diese ist anscheinend egal und der Hörer bekommt kaum mit, worum es nun tatsächlich geht.

Ulrich Noethen wird abgewürgt und man fragt sich, warum man ihn dann ins Studio geholt hat, wenn die Musik scheinbar wichtiger ist als seine Performance. Irgendwann schaltet der Hörer dann ab und befasst sich gar nicht mehr damit, was Herr Noethen überhaupt erzählt. Schade, eine reine Talentverschwendung. Noethen zeigt tolle Ansätze und anfangs auch eine gelungene Darbietung, bis dann die Musik einsetzt.

Natürlich ist die Musik hier ein wichtiger Bestandteil und streckenweise richtig toll eingesetzt und in einer Szene mit der bösen Königin kommt sogar eine gruselige Atmosphäre auf, aber warum man den Erzähler immer wieder mal von der Musik überschatten lässt ist seltsam. Unterlegt von der Musik ist okay und macht Sinn, erdrückt von Musik ist Schwachsinn.

Ein Experiment, das in die Hose geht und wer sowas mal richtig gemacht hören will, der greift zum Werk Konrad Halvers, der zeigt wie das geht. Hier hat man Andersens Märchen versenkt und das Ergebnis ist ein Schuss in den Ofen. Schade, das erste schlechte Produkt von Megaeins. Märchenfreunde greifen lieber zu richtigen Märchenproduktionen, Jazzfreunde kaufen sich lieber eine Jazz-CD.

Der Link:
Megaeins

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