Schrei der Angst Nr. 1
- Feeder -
(Phasenmusik)

Captain Blitz urteilt:

Phillip Schwarz (Andreas Sparberg) ist der sogenannte Feeder, der seine Opfer zu Tode mästet. Diese perverse Lust treibt ihn an und er tut alles dafür, damit ihm weitere Frauen ins Netz gehen. Miguel del Canto (Martin May) will ihm das Handwerk legen und gemeinsam mit Doris Debruchet (Annette Gunkel), die dem Feeder damals entkommen konnte, will er den Psychopathen hinter Schloss und Riegel bringen. Wird es den beiden gelingen oder ist Schwarz zu gerissen, um seinen Verfolgern in die Falle zu gehen? Die Jagd beginnt!

- Meinung -

Ein neues Label, eine neue Reihe und es ist mal nicht...Grusel! Der Serientitel und das Cover mögen diesen Eindruck vielleicht vermitteln, doch hier geht es eher um einen Thriller mit härteren Szenen und Momenten, aber ganz ausschließen, dass es auch mal etwas gruseliger zugeht, kann man es natürlich nicht, da spielt das eigene Empfinden auch eine ganz gewichtige Rolle. Gewichtig ist auch das richtige Stichwort, ein Verrückter, der seine Opfer mästet, das gab es im Hörspielbereich noch nie. Driftet die Story in sinnloses Gemetzel ab und fährt man hier nur die SAW-Schiene? Glücklicherweise nicht, denn die Geschichte rund um den Feeder hat eher etwas vom "Schweigen der Lämmer", nur in einer härteren Fassung, dazu kommen ebenfalls interessantere Charaktere, nicht nur als Protagonisten, auch alle anderen, sowohl der Antagonist, als auch die weiteren Figuren in den Nebenrollen, haben etwas zu bieten. Teilweise gehen die ausführlichen Charakterisierungen doch etwas zu sehr zu Lasten der Kurzweiligkeit und des Tempos, über 100 Minuten Spielzeit hätten es dann nämlich doch nicht sein müssen, doch es gibt noch einen anderen Grund, warum aus dem Potential dieser Produktion dann doch nicht genug gemacht wird.

Ganz klar, der übermäßige Einsatz des Erzählers, denn nicht gerade selten hat man das Gefühl, dass es sich hier um eine inszenierte Lesung handelt, die zwischendurch ein paar Hörspielparts zu bieten hat. Zwar macht Arndt Schmöle in der Hinsicht einen ordentlichen Job, auch wenn er hier und da mal etwas steif rüberkommt, aber er hat eine gute und markante Stimme, er wird lediglich übermäßig eingesetzt, was wiederum nicht seine Schuld ist. Das ist meiner Meinung nach auch das einzige Problem in diesem Bereich, wenn auch ein recht massives. Die namhaften und routinierten Könner, die hier sonst zum Zuge kommen, liefern dafür gute bis sehr gute Arbeiten ab. Ernst Meincke leitet gekonnt mit dem Intro ein, Martin May und Annette Gunkel agieren souverän und mitreissend in den Hauptrollen, Detlef Bierstedt, Dagmar Dreke und Jona Mues mischen hier ebenfalls mit und gemeinsam mit den eher unbekannten weiteren Stimmen ergibt dies eine gute Mischung, die sich hören lassen kann, großartig negativ fiel mir hier jedenfalls niemand auf.

Meiner Meinung nach ist das Prunkstück dieser Produktion die Untermalung, die Musiken von Marc Fehse, Knut Bussian, Thomas Christes und Michael Donner haben es in sich und sorgen für ein packendes Hollywood-Feeling, also genau richtig für eine derartige Geschichte. Dazu eine gute Geräuschkulisse, die zwar stellenweise noch etwas detailreicher und intensiver sein kann, aber ansonsten kann man hier herzlich wenig kritisieren.

Eine kürzere Umsetzung, weniger Erzählerparts und schon wäre das Hörspiel sicherlich nochmal um einiges besser gewesen. Unterm Strich bleibt aber ein gelungener Erstling, ein ordentlicher Start für Phasenmusik und wir werden mit Sicherheit nicht das letzte Mal vom Feeder gehört haben. Für Freunde härterer Kost einen Versuch wert!

Der Link:
ScHrei der Angst

Bei Amazon kaufen:

Zurück